Die Strachegasse in Wien-Simmering ist, wie wir seit dieser Woche wissen, nach dem Gas- und Feuerungstechniker Hugo Strache (1865 bis 1927) benannt. Strache studierte an der Technischen Hochschule Wien und wurde dort Leiter der Versuchsanstalt für Brennstoffe, Feuerungsanlagen und Gasbeleuchtung. 1905 errichtete er die Wassergasanlage im Allgemeinen Krankenhaus in Wien und erfand das sogenannte "Doppelgas", ein Gemisch aus Destillations- und Wassergas, das im Gasometer erzeugt wurde.

Straches Experimente und Erfindungen machten die Versuchsanstalt international bekannt. Er beschäftigte sich aber auch mit dem Neu- und Umbau von Gaswerken sowie deren Inbetriebsetzung.

Von vollautomatischen Systemen, wie sie etwa die Firma Elsner Elektronik im Programm hat, hat Strache aber wohl nur träumen können. Hier bekommt man Gebäudetechnik auf der Höhe der Zeit - sommers wie winters! Das Menü der neuen KNX-Gebäudesteuerung kann wahlweise auf Deutsch, Englisch, Französisch oder Italienisch angezeigt werden - somit braucht man das Haus überhaupt nicht mehr zu verlassen, und ist doch immer woanders!

"Ein reicher Mann ist oft nur ein armer Mann mit sehr viel Geld", sagte eins Aristoteles Onassis. Die Elsner Vermögensberatung mit Sitz in der Schweiz, die den Spruch auf ihrer Website zitiert, hat deshalb ihr "Reward Programm" für die besten Kunden "Investieren und genießen" genannt. Unter anderem werden da "Glamour auf Botschafterempfängen" und "Golfen in Österreichs exklusivstem Club" versprochen.

Exklusiven Wahlunterricht in Golf gibt es aber auch etwa im Erasmus-Grasser-Gymnasium München. Die Schule ist naturwissenschaftlich-technologisch orientiert und nach dem Bildschnitzer Erasmus Grasser (ca. 1450 - 1518) benannt, allerdings erst seit 1966. Im Münchner Stadtmuseum können, falls Sie gerade dort sind oder sonst nichts Besseres zu tun haben, seine berühmten Moriskentänzer bewundert werden. Grasser erweiterte aber auch etwa die Pfarrkirche von Schwaz in Tirol. Kaiser Maximilian I. stellte ihm dafür einen Geleitbrief aus.

1508 war Grasser, glaubt man der Schul-Website (und es gibt keinen Grund, dies nicht zu tun) der reichste Künstler Münchens und versteuerte als solcher ein hohes Einkommen. Grund für seinen Wohlstand war aber wohl auch seine Heirat, vermuten Experten. Er starb als angesehener und einflussreicher Bürger. (Martin Putschögl, derStandard.at, 10.9.2010)