Istanbul - Die USA sind nach 16 Jahren wieder Basketball-Weltmeister. Die NBA-Auswahl um WM-Superstar Kevin Durant gewann am Sonntagabend vor 15.000 Zuschauern in Istanbul im Finale gegen Gastgeber Türkei auch dank einer starken Defensivleistung souverän 81:64 (42:32). Mit dem insgesamt vierten WM-Triumph qualifizierten sich die USA bereits für die Olympischen Sommerspiele 2012 in London. Die Türkei durfte sich mit der ersten Medaille bei einer Weltmeisterschaft trösten.
Es war das Aufeinandertreffen der auf dem Weg ins Endspiel ungeschlagen gebliebenen Teams, entsprechend groß daher das Selbstvertrauen auf beiden Seiten. Auf dem Parkett entwickelte sich sofort ein rassiges Duell. Die Heimischen hatten die klare Mehrheit der Fans in der ausverkauften Sinan Erdem Arena als "sechsten Mann" im Rücken. Jeder Angriff der USA war von gellenden Pfiffen begleitet.
Dass dies die Spieler der NBA-Selektion nur mäßig beeindruckte, kam wenig überraschend. Kevin Durant sorgte für 11 der ersten 17 Punkte seines Teams, nach zehn Minuten hieß es 22:17. Auch Abschnitt zwei ging an die USA, die ihre Führung auf plus zehn ausbauten. Durant hielt zur Halbzeit bei 20 Zählern und hatte dabei fünfmal aus der Distanz getroffen.
Ungebrochener Kampfgeist
Bereits kurz nach der Pause war mehr als nur eine Vorentscheidung gefallen. Der WM-Superstar im US-Dress hatte zwei weitere Male von "downtown" verwertet, Lamar Odom zwei Punkte zum 50:32-Zwischenstand (24. Min.) nachgelegt. Der Kampfgeist der Türken war dennoch ungebrochen, eine vom wieder "erwachten" Publikum mitgetragene Aufholjagd - 41:52 (26.) aus Gastgeber-Sicht - jedoch nur von kurzer Dauer. Nach 30 Minuten lagen die USA 61:48 voran. Durant hatte sein persönliches Punktekonto auf 28 geschraubt.
Im Schlussabschnitt zogen die USA, die dem WM-Gastgeber einfach eine Nummer zu groß waren, sogar bis auf 74:52 (34.) davon. Das Endspiel war längst gelaufen. Nicht zuletzt scheiterte die Türkei, die wie bei der Heim-EM 2001 Silber holte, auch an der an diesem Abend bärenstarken Defensive der USA. Durant war sich für Verteidigungsarbeit ebenfalls nicht zu schade. Er verzeichnete neben 28 Punkten auch 5 Rebounds und blockierte 2 Würfe der Türken. Für die USA scorten außerdem Lamar Odom (15, dazu 11 Rebounds) und Russel Westbrook (13) zweistellig. Hidayet Türkoglu (16) und Semih Erden (9) waren die besten Werfer der Türkei.
WM-Bronze ging an an Litauen. Der EM-Veranstalter 2011 gewann im "kleinen Finale" gegen Serbien 99:88 (48:38). Für die Balten, Veranstalter der Europameisterschaft 2011, war Bronze ebenfalls die erste Medaille bei einer WM. (APA)