Moskau - Drei Monate nach ethnischen Unruhen mit etwa 2000 Toten will die Übergangsregierung in Kirgistan das zentralasiatische Land durch ein Militärabkommen mit Russland weiter stabilisieren. Verteidigungsminister Abibulla Kudaiberdijew habe bei Verhandlungen in Moskau vorgeschlagen, dass Russland seine in Kirgistan stationierten Soldaten dort noch mindestens 49 Jahre belassen könne. Die Regierung in Bischkek wolle dafür von Moskau kein Geld, sondern Waffen. Das berichtete die russische Zeitung "Kommersant". In Kirgistan finden am 10. Oktober Parlamentswahlen statt.

Einen Monat vor der Abstimmung sei die Lage vor allem im Süden des Landes, wo es im Juni zu blutigen Unruhen zwischen Kirgisen und Usbeken gekommen war, weiter äußerst instabil, hieß es. Bischkek verspreche sich von den Waffenlieferungen sowie vom weiteren Aufenthalt russischer Truppen mehr Ruhe im Land. Kudaiberdijew habe seinem Amtskollegen Anatoli Serdjukow zudem vorgeschlagen, dass Russland seine derzeit fünf Standorte in Kirgistan zu einem zentralen Militärstützpunkt vereinigen könne. Während Moskau zögere, dränge die Übergangsregierung auf den Abschluss eines Abkommens, hieß es. (APA/dpa)