In den USA wird zurzeit ein eigener TV-Kanal für Reality-Formate geplant. Wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet, soll der als digitaler Kabelkanal geplante Sender mit dem Namen "Reality Central" im Januar 2004 auf Sendung gehen. Präsident und CEO von Reality Central ist Larry Namer, Mitbegründer des US-Kabelsenders E! Entertainment. Er glaubt die derzeitige Popularität von Reality-Formaten für einen gesamten 24-Stunden-Sender nutzen zu können. Zum Sendestart werden rund drei Mio. US-Haushalte erreicht, innerhalb von zwei Jahren sollen es 30 Mio. werden.

Zur Hälte eigene Sendungen

Das Programm von Reality Central soll zur Hälfte aus eigenen Sendungen bestehen. Dabei denkt Namer an Reality-Formate wie "Meet the Makers", eine Art Reality-Show über die Produktion einer Reality-Show. Weiters soll es Nachrichten und Berichte über Castings und Shows auf anderen Sendern geben. Auch "Was wurde aus"-Shows sind geplant. Hier werden ehemalige Teilnehmer und Stars porträtiert und nach ihrem Leben danach gefragt. 25 Prozent des Programms sollen für das US-Publikum humoristisch aufgearbeitete internationale Reality-Shows ausmachen.

Wiederholungen

Ein weiteres Viertel der Sendezeit plant Namer mit Wiederholungen alter Reality-Shows zu füllen. Damit schwimmt er gegen den Strom der gängigen Meinung in Branchenkreisen. Reality-Shows seien demnach zwar in der Produktion deutlich billiger als ebenfalls quotenbringende Sitcoms, ihre Wiederholung bringe allerdings (im Gegensatz zu den Sitcoms) kaum mehr Quote. Da derartige Shows meist als Wettbewerb konzipiert sind, sei das Finale bei eine Wiederholung schon bekannt. Namer glaubt aber mit seinem Konzept trotzdem erfolgreich Werber zu finden. Ähnliche Projekte größerer US-Sender sind laut WSJ nie über die Planungsphase hinausgekommen. (pte)