Graz - Schimmelpilze spielen in der Natur eine wichtige Rolle bei der Zersetzung abgestorbener Lebewesen und organischer Materialien.

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Oft findet man sie allerdings leider auch in Wohnungen. Und hier nicht nur in feuchten Altbauten, sondern auch im modernen Wohnbau: "Wir bekommen wöchentlich mehrere Anrufe von Bewohnern, die sich nicht mehr zu helfen wissen", so der steirische Landeshygieniker Michael Köck. Er macht sowohl die zu geringe Trockenzeit von Neubauten, aber auch das Verhalten der Bewohner selbst dafür verantwortlich.

"Schimmelpilzbefall in der Wohnung zieht nicht nur optische Beeinträchtigungen, sondern vor allem auch gesundheitliche Schäden wie Atemwegserkrankungen oder Allergien mit sich", so der steirische Landeshygieniker. Der Experte ist der Meinung, dass dieser Problematik noch zu wenig Beachtung geschenkt wird. Am Dienstag hat er eine neue Broschüre präsentiert, die Informationen über Entstehung, Bedeutung, gesundheitliche Schäden und Abhilfemaßnahmen zusammengefasst.

Schwüles Raumklima

"Schwüles Raumklima bietet Schimmelpilzen optimale Wachstumsbedingungen. Wenn die Wohnungen nicht genügend Zeit zum Austrocknen haben, sorgt die vorhandene Baurestfeuchte oft für Schimmelbefall in kürzester Zeit", erläutert der Hygieniker. "Da hilft nur Lüften, Lüften und noch einmal Lüften - auch wenn es den Wohnungsbesitzern im Geldtascherl weh tut", so Köck.

Schlimme Baufehler

Der Gesundheitsexperte spart aber auch nicht mit Kritik an den Bauherren: "Die Rohbauten haben immer weniger Zeit ordentlich auszutrocknen. Es gibt einfach den Druck, die Wohnungen im Herbst fertig zu stellen, kurz vor Weihnachten ist dann die Schlüsselübergabe und im Februar, März kommt dann der Schimmel", so der Hygieniker.

Kondeswasser - Spritzwasser

Auf trockenen Oberflächen finden Pilzsporen keine Voraussetzungen für ihr Wachstum. Werden jedoch Oberflächen feucht (durch Kondenswasser, eindringendes Regenwasser, Spritzwasser in Bädern etc.), so beginnen Pilzsporen üppig zu wachsen und bilden den sichtbaren Schimmelpilzrasen. Ihre Nahrung finden sie in den Anteilen von Kunststoffen (z.B. in Duschvorhängen), in zellulosehaltigen Tapeten, Holzkonstruktionen und im Staub.(APA)