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"In Österreich ist derzeit vieles faul", haben 83 Prozent bei einer Umfrage gesagt.

Foto: reuters/bensch

"In Österreich ist derzeit vieles faul", haben 83 Prozent bei einer Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstitutes IMAS, die am Freitag veröffentlicht wurde, gesagt. Nur 17 Prozent stimmten dem nicht zu. Zugleich ist die Bevölkerung im eindeutigen Verhältnis von 45 zu sieben Prozent der Meinung, es gebe in Österreich heutzutage mehr Korruption als in früheren Zeiten.

An der Spitze einer Liste von Missständen steht mit 66 Prozent die Verschwendung von Steuergeldern, es folgen mit 63 Prozent zu hohe Gehälter von Managern und mit jeweils 61 Prozent zunehmende Gewaltbereitschaft der Jugendlichen sowie Privilegien und Vorrechte der Politiker. Sexuelle Unmoral von Priestern wird von 55 Prozent bekrittelt, mangelnde Kontrolle der Banken durch den Staat von 52 Prozent. Befragt wurden über 1.000 Personen im Zeitraum Ende August/Anfang September.

49 Prozent glauben an eine versteckte Parteienfinanzierung, 42 Prozent an eine Bevorzugung von Asylanten und Zuwanderern gegenüber der eigenen Bevölkerung. Jeweils 41 Prozent sind von der Notwendigkeit von guten Beziehungen überzeugt, wenn man im Beruf weiterkommen möchte, weiters, dass die Strafen für Bestechung und Korruption zu gering seien und das Volk zu wenig Einfluss auf politische Entscheidungen habe.

36 Prozent bezeichnen als Übelstand Ungerechtigkeit bei der Vergabe öffentlicher Ämter, 35 Prozent die Schwarzarbeit. Für 34 Prozent ist die Arbeit der Gerichte zu langsam. Mit Abstand am seltensten betrachten die Österreicher Ausländerfeindlichkeit sowie die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der Ehe von Mann und Frau als Missstand.

Trotz allem Verdruss an den Zuständen vermuten die Österreicher laut Umfrage nicht, dass hierzulande mehr Korruption und politische Unsauberkeit vorherrschen als in den meisten anderen europäischen Ländern. Für 24 Prozent geht es anderswo noch schlimmer zu. Eine Mehrheit von 49 Prozent ist der Meinung, es gebe keine Unterschiede, nur zwölf Prozent glauben an ein Übergewicht an Missständen in Österreich. (APA)