Riga - Der österreichische Geschäftsmann Martin Schlaff plant angeblich die Übernahme mehrerer lettischer Transportunternehmen. Laut einem Bericht des lettischen Senders TV3 bereitet Schlaff den Kauf der Erdöl-Transportfirma "Ventspils Nafta" und der Schifffracht-Gesellschaft "Latvijas kugniecibas" sowie aller weiteren in das Öltransitgeschäft des baltischen Staates involvierten Unternehmen vor. Zahlen für den angeblichen Deal wurden keine genannt.

Der Fernsehsender stützt seine Informationen auf Angaben eines Schweizer Anwalts namens Rudolf Meroni. Diesem zufolge soll der Deal über einen Investmentfonds abgewickelt werden, der mit Schlaff in Verbindung steht. Der namentlich nicht genannte Fonds soll demnach sämtliche im Erdöltransitgeschäft in Lettland tätigen Unternehmen im Visier haben. Dazu gehören neben den beiden genannten Unternehmen die beiden Firmen Ventbunkers und Latrostrans.

Die genannten Unternehmen gehörten früher teils dem Staat, teils zur Sphäre des lettischen Oligarchen und Ventspilser Bürgermeisters Aivars Lembergs, der bei den Parlamentswahlen am 2. Oktober als Spitzenkandidat der Rechtsgrünen ins Rennen geht.

Interesse seit Jahren

Schlaff war laut seinerzeitigen Medienberichten bereits vor vier Jahren gemeinsam mit Herbert Cordt und Josef Taus an einer Übernahme des Öltransit-Geschäfts in Lettland interessiert. Damals misslang die kolportierte Übernahme aus unbekannten Gründen und die zum Verkauf anstehenden Anteile von Ventspils Nafta wurden an eine in den Niederlanden ansässige Handelsfirma namens Vitol verkauft.

Laut der lettischen Nachrichtenagentur LETA steht das geplante Geschäft kurz vor dem Abschluss. Involviert sind angeblich auch ein Sohn Schlaffs sowie der russisch-israelische Geschäftsmann Grigory Luchansky (Grigorij Lutschanskij). Luchansky soll in Wien eine Firma namens "Nordex" besitzen. Er wird in diversen Internetberichten u.a. mit dem russischen und dem israelischen Geheimdienst in Verbindung gebracht. (APA)