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In 4500 Metern Wassertiefe weht eine russische Titanfahne.

Foto: AP/Association of Russian Polar Explorers

Moskau/Wien - Russland will seine Ansprüche auf große Teile der Arktis mit friedlichen Mitteln durchsetzen. Premierminister Wladimir Putin forderte, dass die Territorialansprüche auf Basis internationaler Gesetze gelöst werden. Schreckensszenarien eines Kampfes um die Arktis entbehrten jeder Grundlage. "Sie zielen darauf ab, die Anrainerstaaten zu verfeinden, um dann zu versuchen, sich zu bereichern und den Fisch aus dem trüben Wasser zu fischen", sagte Putin bei der ersten Arktis-Konferenz in Moskau.

 

Bisher hatte Russland nicht ausgeschlossen, seinen Führungsanspruch im Nordpolarmeer auch militärisch zu untermauern. Laut einem russischen Strategiepapier ist bis 2020 die Stationierung von Streitkräften geplant. 2007 hissten russische Forscher am Grund des Nordpolarmeeres symbolträchtig eine Russland-Fahne.

In der Arktis lagern nach Einschätzung der Behörde US Geological Survey mehr als 20 Prozent der weltweiten Öl- und Gasvorräte. Durch das Abschmelzen der Polkappen wird zudem eine neue Schifffahrtsroute erschlossen.

Neben Russland erheben auch noch Kanada, die USA, Grönland, Island und Norwegen einen Anspruch auf die Region. Laut Alexander Bedrizki, Klimawandel-Berater des Kreml, ist Russland jedoch in höherem Maße als die anderen auf die Arktis angewiesen. Im russischen Arktis-Sektor leben 1,5 Prozent der Bevölkerung und werden elf Prozent des Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet.

Russland fordert seit 2001 die Anerkennung von zwei Drittel der Arktis. Laut der UN-Seerechtskonvention haben Staaten nur Rechte auf Meeresgrundgebiete im Umkreis von 200 Kilometer, soweit diese mit dem Festlandsockel verbunden sind. Russland will bis 2014 Forschungsergebnisse vorlegen, die beweisen, dass das beanspruchte Gebiet mit dem russischen Kontinentalschelf verbunden ist. (ved)