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Ein Spenderherz aus einer Schale mit eiskalter Flüssigkeit genommen.

Foto: APA/Michael Donhauser

Bern - Eine Herztransplantation ist auch mit einem ungekühlten Organ möglich, das 40 Minuten nicht mehr schlägt: Das hat ein Forscherteam des Berner Inselspitals nachgewiesen. Die Wissenschafter erhielten dafür jetzt einen Preis der Europäischen Gesellschaft für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie (EACTS).

Gekühlt zum Empfänger

Bei Herztransplantationen ist man in Österreich auf Organe von Verstorbenen angewiesen, die sich zu Lebzeiten nicht dezidiert gegen eine Organspende entschieden haben. Wird der Hirntod bei einer Person festgestellt, kann sein Herz durch künstliche Zufuhr von Sauerstoff solange am Schlagen gehalten werden, bis das spezialisierte Transplantationsteam eintrifft. Dieses entnimmt das Spenderorgan und bringt es bei 4 Grad Celsius gekühlt zum Empfänger.

40 Minuten bei 32 Grad

Schon lange wird in der Fachwelt aber diskutiert, wie lange ein Spenderherz ohne Sauerstoffzufuhr bei Zimmertemperatur überleben kann. Bisher ging man von etwa 20 Minuten Toleranzzeit aus. Die Schweizer Wissenschafter konnten jetzt zeigen, dass ein nicht mehr schlagendes und nicht mehr durchblutetes Herz bei Temperaturen von 32 Grad sogar 40 Minuten "überlebt", also nach der Transplantation wieder zum Schlagen gebracht werden kann. (APA/red)