Eisenstadt - In Eisenstadt hat am Samstagvormittag der Festgottesdienst mit der Bischofsweihe von Ägidius Zsifkovics begonnen. Bereits ab etwa 8.00 Uhr sind die Menschen vor den Martinsdom gekommen, um sich die besten Plätze zu sichern. "Es ist ein wunderschönes Erlebnis, das gibt es nicht alle Tage", sagte Marianne Szankovich aus Parndorf zur APA. Wunderschön und besonders sei vor allem, "dass ein Burgenlandkroate Bischof wird". Bis zum Beginn der Festzeremonie und der Prozession füllte sich das Areal rund um dem Dom mit Schätzungen des Ordinariats zufolge etwa 3.000 Menschen.

Kurz nach 9.30 Uhr nahm die Prozession mit über 100 Personen, die dem Weihekandidaten das Geleit zum Martinsdom gaben, zwischen Bischofshof und Dompfarrzentrum Aufstellung. Wenige Minuten später betrat Bischof Zsifkovics, gekleidet in ein weißes Messgewand, den Hof. Als sich die Prozession zum Abmarsch formierte, zeigte sich auch die zuvor hinter Wolken verdeckte Sonne. Gegen 9.50 Uhr machte sich der Zug mit den Hauptzelebranten sowie rund 40 Bischöfen, dem Zeitplan folgend, auf den Weg zum Dom. Empfangen von Klängen der Tamburizzagruppen aus den kroatischsprachigen Gemeinden zog das Geleit in den Dom. Eine Menschkette, gebildet von Mitgliedern der Katholischen Jugend und der Jungschar, bildete das Spalier zu den Zaungästen. Diese begrüßten ihren neuen Bischof mit Applaus, manche von ihnen schwangen kleine, mitgebrachte kroatische Fahnen.

Darabos, Berlakovich und Niessl

Im mit Blumengestecken in den burgenländischen Landesfarben rot-gold geschmückten Dom begrüßte Kardinal Christoph Schönborn die Teilnehmer am Festgottesdienst. Als Vertreter der Politik nahmen Verteidigungsminister Norbert Darabos und Umweltminister Niki Berlakovich sowie die burgenländische Landesspitze mit Landeshauptmann Hans Niessl und zahlreiche Landespolitiker Teil. Der designierte Bischof Zsifkovics begab sich, begleitet von Pfarrer Ignaz Ivanschits und Univ. Prof. Valentin Zsifkovics, vor den Altar, wo er auf die Frage von Kardinal Christoph Schönborn seine Bereitschaft bekundete, das Weihesakrament zu empfangen.

Zuvor wurde das päpstliche Schreiben mit seiner Ernennung zum Bischof verlesen. "Da Du, geliebter Sohn, mit offenkundigen Talenten begabt und mit den Bedürfnissen der Ortskirche vertraut, als geeignet erscheinst, diese zu leiten, ernennen wir Dich auf Vorschlag der Kongregation für die Bischöfe kraft unserer Apostolischen Vollmacht zum Bischof von Eisenstadt mit allen Rechten und Pflichten", heißt es in der päpstlichen Bulle.

Die Organisatoren hatten sich darauf eingestellt, dass bis zu 5.000 Menschen nach Eisenstadt kommen, um die Bischofsweihe aus der Nähe mitzuerleben. Deshalb waren auch abseits der Liturgie umfangreiche Vorbereitungen getroffen worden. Um die Gäste zu nach christlicher Tradition verköstigen zu können, wurden rund 1.200 Liter Mineralwasser und 600 Liter Wein bereitgestellt. Das Bundesheer hielt 2.500 Portionen Gulaschsuppe bereit. Zur Bewirtung der Mitfeiernden wurden außerdem 2.000 Stück Strudel, 3.000 Stück Wurststemmeln und rund 400 Kilogramm aufgeboten. Ein Großteil der Verpflegung wurde von Pfarren und Gläubigen aus dem gesamten Burgenland gespendet. Insgesamt hatten sich rund 150 ehrenamtliche Helfer gemeldet, um zum guten Gelingen des kirchlichen Großevents beizutragen. (APA)