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Roman Wallners erster Saisontreffer hätte eigentlich nicht zählen dürfern.

Foto: APA/Krugfoto

Salzburg - Meister Salzburg kann doch noch gewinnen. Nach sieben Pflichtspielen ohne Sieg feierte die Elf von Trainer Huub Stevens gegen die SV Ried am Samstag einen 1:0-(0:0)-Heimerfolg. Joker Roman Wallner erzielte in der 53. Minute den entscheidenden Treffer für die Mozartstädter. Salzburg schob sich in der Tabelle nach dem zweiten Saisonsieg auf Platz sieben vor.

Die Rieder, die die Partie nach Ausschlüssen gegen Jan Marc Riegler (Rot/68.) und Florian Mader (Gelb-Rot/85.) nur zu neunt beendeten, verpassten die Tabellenführung und sind zwei Zähler hinter Wacker Innsbruck weiter Zweiter.

Der Goldtreffer von Wallner, der Salzburgs Liga-Torsperre nach 339 Minuten beendete, hatte einen Schönheitsfehler: Der in der Pause eingewechselte Stürmer stand nach der Hereingabe von Dusan Svento knapp im Abseits. Nach dem Auswärtsremis gegen die Austria und dem von Stevens festgestellten "Schritt nach vorne" bescherte der 28-Jährige Österreichs Champion somit eine geglückte Generalprobe für das Europa-League-Spiel bei Polen Meister Lech Posen am Donnerstag.

Nur 8.800 Zuschauer und damit so wenig wie noch nie in dieser Saison hatten den Weg in die Red Bull Arena angetreten. Wer zu spät kam, versäumte zunächst mit Elan gestartete Hausherren. Der erneut glücklos agierende Joaquin Boghossian (3.) verstolperte nach einem Svento-Zuspiel aber die frühe Chance auf die Führung, Jakob Jantscher (13.) scheiterte am starken Rieder Schlussmann Wolfgang Hesl.

Doch wer einen meisterlichen Sturmlauf erwartet hatte, irrte. Die mit Personalsorgen nach Salzburg gereisten Rieder - von Stevens in die Favoritenrolle gedrängt - stellten sich nach den Anfangsminuten hervorragend auf das Spiel des Gegners ein. Die laufstarken "Wikinger" kontrollierten die Partie ohne großen Kraftaufwand und kamen ihrerseits nach einem Freistoß durch Martin Stocklasa (29.) zu einer guten Kopfballmöglichkeit. Salzburg zeigte nur eine gute Kombination: Nach Vorarbeit von Christoph Leitgeb und Jantscher verstolperte Boghossian aber vor dem Tor (35.).

Für den Millioneneinkauf aus Uruguay war es die letzte Aktion im Spiel. Wallner ersetzte Boghossian nach Seitenwechsel als Salzburger Speerspitze und war nur sieben Minuten nach seiner Einwechslung erfolgreich. Der ÖFB-Internationale, der bereits beim Cup-Out in Linz getroffen hatte, erwies sich für die Rieder als weitaus unbequemerer Gegner als sein Vorgänger. Riegler zog den durchbrechenden Wallner nahe der Seitenoutlinie zurück. Der zum zweiten Mal in der Bundesliga pfeifende Schiedsrichter Christian Dintar zeigte dem Rieder Verteidiger eine überharte Rote Karte wegen Torraubs.

Mit einem Mann mehr hatte eine nach Seitenwechsel aggressivere Salzburger Elf die Partie im Griff. Ibrahim Sekagya (69./übers Tor), Svento (71./Hesl wehrt ab) und zweimal Wallner (80., 83.) ließen Möglichkeiten auf die Entscheidung ungenutzt. Spätestens nach der Gelb-Roten Karte für Mader konnten die weiter dezimierten Rieder nicht mehr zusetzen. 

Geladene Gäste

"In einem durchschnittlichen Spiel mit fragwürdigen Entscheidungen sind wir von einem bis dahin durchschnittlichen Schiedsrichter in eine Niederlage gelangt, die unglaublich ist. Wir wurden hier und heute ganz klar benachteiligt", schäumte Rieds Manager Stefan Reiter. Auch Paul Gludovatz zeigte sich nach seinem 80. Match als Rieder Coach unmittelbar nach dem Spiel nicht sehr erfreut. Wenig später merkte der Burgenländer ob der von Salzburg herbeigezogenen Ausgangslage aber bereits süffisant an: "Red Bull hat heute einen Favoriten geschlagen." (APA/red)

FC Red Bull Salzburg - SV Josko Ried Endstand 1:0 (0:0). Red Bull Arena, 8.800 Zuschauer, SR Dintar.

Tor: 1:0 (53.) Wallner

Salzburg: Tremmel - Schwegler, Sekagya, Afolabi, Schiemer - Mendes - Jantscher (93. Zarate), Leitgeb (91. Augustinussen), Cziommer, Svento - Boghossian (46. Wallner)

Ried: Hesl - Hadzic, Stocklasa, Riegler - Brenner (76. Hammerer), Mader, Schrammel - Royer, Carril, Nacho (71. Prettenthaler) - Guillem (87. Ziegl)

Rote Karte: Riegler (68./Torraub)

Gelb-Rote Karte: Mader (85./wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Wallner, Svento