Wien - Nach dem Scheitern des BZÖ bei der steirischen Landtagswahl ist das Wiener Bündnis am Montag auf deutliche Distanz zum dortigen Parteiobmann Gerald Grosz gegangen. Das BZÖ in der Steiermark sei "mit dem Blick in den Rückspiegel" als "FPÖ light" aufgetreten, kritisierte der Wiener Spitzenkandidat Walter Sonnleitner in einer Pressekonferenz: "Diese BZÖ-Vergangenheit ist in der Steiermark eigentlich abgewählt worden."

"Ordentlich grauslich" statt "grauslich"

Warum das nicht funktioniert hat, ist für den Ex-ORF-Journalisten klar. "Wenn die Leute schon eine grausliche Politik wollen, dann wollen sie es ordentlich grauslich." In Wien gelte dagegen die gemeinsam mit Parteichef Josef Bucher gemachte bürgerlich-liberale Ansage. Als Distanzierung vom verstorbenen BZÖ-Gründer Jörg Haider wollte er dies nicht verstanden wissen. "Haider war immer ein Neuerer", sagte Sonnleitner und ließ eine weitere Breitseite gegen Grosz los: "Man kann nicht mit dem Sakko eines anderen auftreten und sagen, das ist eine politische Ansage."

"Tapfer gekämpft"

Nach der Niederlage für das BZÖ bei der Steiermark-Wahl am Sonntag hat der geschäftsführende Kärntner BZÖ-Landesparteichef Stefan Petzner seine Parteifreunde aufgefordert, auf "Ursachensuche" zu gehen. "Gerald Grosz hat tapfer gekämpft, das Wahlziel - den Einzug in den Landtag - aber nicht erreicht", sagte Petzner am Montag in Klagenfurt. Er halte jedoch nichts von Zurufen; wie es beim BZÖ in der Steiermark weitergehe, würden die dortigen Gremien entscheiden. (APA)