Tel Aviv - Die israelische Armee hat eine neue Solidaritätsflotte für die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen am Dienstag ohne Gewalt gestoppt. Der israelische Rundfunk meldete, es habe beim Aufbringen des Schiffes keine Verletzten gegeben. Das Boot mit zehn jüdischen Aktivisten werde gegenwärtig in den Hafen von Ashdod geschleppt. Ende Mai waren bei der Erstürmung des türkischen Hilfsschiffs "Mavi Marmara" durch israelische Soldaten in internationalen Gewässern neun Aktivisten - acht Türken und ein türkisch-amerikanischer Doppelstaatsbürger - getötet worden.

An Bord der "Irene", die am Sonntag von Zypern aus in See gestochen war, befinden sich auch Israelis und internationale jüdische Aktivisten. Das Schiff, das unter britischer Flagge segelt, ist mit symbolischen Hilfsgütern für die Bevölkerung in Gaza beladen. Die Fracht besteht unter anderem aus Kinderspielzeug, Schulbüchern und orthopädischen Prothesen.

Die zehn Passagiere des Schiffs betonten, sie planten eine gewaltfreie Aktion. Unter ihnen ist auch ein 82-jähriger Holocaust-Überlebender. Einer der Israelis, Rami Elchanan, hat 1997 seine Tochter bei einem Selbstmordanschlag der heute im Gazastreifen herrschenden Hamas-Organisation verloren. Er sagte dem israelischen Rundfunk am Dienstag: "Ich habe keinen Grund, Hamas zu lieben. Aber wenn wir nicht reden, wird dies niemals enden." (APA)