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Dom Erwin, Prälat von Xingu

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Erwin Kräutler mit Präsident Lula

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Erwin Kräutler am Rio Xingu in Altamira. Am Xingu ist das Megastaudammprojekt "Belo Monte" geplant.

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Stockholm/Wien - Der in Österreich geborene und seit Jahrzehnten in Brasilien tätige Bischof Erwin Kräutler ist einer der vier Preisträger des Alternativen Nobelpreises 2010. Wie die "Right Livelihood Award Foundation" am Donnerstag bekanntgab, werde der Bischof der brasilianischen Diözese Xingu für seinen lebenslangen Einsatz für die Rechte der indigenen Völker und für sein unermüdliches Engagement geehrt, "den Urwald des Amazonas vor der Zerstörung zu bewahren".

Trotz Morddrohungen und einem Anschlagsversuch in den 1980-er Jahren setze sich der am 12. Juli 1939 in Koblach in Vorarlberg geborene Kräutler unbeirrt für die Indios und die Umwelt im Amazonas-Gebiet ein. Die als "Alternative Nobelpreise" bezeichneten Right Livelihood Awards wurden 1980 von Jakob von Uexküll gegründet. Die diesjährige Preisverleihung findet am 6. Dezember im Schwedischen Reichstag statt.

"Große Freude"

Kräutler hat nach eigenen Angaben per Email von der Verleihung des Alternativen Nobelpreises 2010 an ihn erfahren. Wie Kräutler Donnerstagabend telefonisch gegenüber der ZiB 2 weiter sagte, empfinde er "große Freude", für seinen "jahrzehntelangen Einsatz für indigene Völker und deren Mitwelt" Anerkennung gefunden zu haben. "Das stärkt mir den Rücken und zeigt, dass ich nicht allein auf weiter Flur stehe", meinte Kräutler.

Drei weitere Preisträger

Bischof Erwin Kräutler teilt sich den Alternativen Nobelpreis 2010 und damit auch die Preissumme in Höhe von 200.000 Euro mit drei weiteren Preisträgern.

Der nigerianische Umweltschützer Nnimmo Bassey wird ausgezeichnet, weil er - so das Auswahlkomitee - "die ökologischen und menschlichen Kosten der Ölförderung aufzeigt und mit seinem Einsatz Umweltbewegungen in Nigeria und der ganzen Welt stärkt".

Die Selbsthilfeorganisation Sappros Nepal und ihr Vorsitzender Shrikrishna Upadhyay wird ausgezeichnet, "weil sie selbst im Angesicht der Bedrohung durch politische Gewalt und Instabilität der Welt zeigen, wie die Mobilisierung von Dorfgemeinschaften Armut überwinden kann".

Die Organisation "Physicians for Human Rights-Israel" (Mediziner für Menschenrechte-Israel) wird geehrt "für ihren unbezähmbaren Geist, mit dem sie für das Recht auf Gesundheit für alle Menschen in Israel und Palästina einstehen".

Kräutler dritter Österreicher, der Preis erhält

Bisher hatten zwei Österreicher den Alternativen Nobelpreis erhalten: 1983 der Ökonom Leopold Kohr und 1986 der Zukunftsforscher Robert Jungk. Beide sind mittlerweile verstorben. (APA)