Boston - Eine Immuntherapie kann die Aussichten von Kindern mit Neuroblastom deutlich bessern. Die drei Wirkstoffe sollen die Körperabwehr zur Bekämpfung der gefährlichen Tumorerkrankung anregen. Wegen des Erfolgs der Therapie wurde eine US-Studie vorzeitig abgebrochen.

Das Neuroblastom ist eine Erkrankung des peripheren Nervensystems, die oft Tumore in der Brust oder im Bauchraum verursacht. Es ist verantwortlich für sieben Prozent aller Krebserkrankungen bei Kindern, verursacht aber wegen der schlechten Prognose 15 Prozent aller krebsbedingten Todesfälle dieser Altersgruppe.

Weniger Rezidive

In der Studie erhielten 226 Kinder entweder die konventionelle Chemotherapie oder aber zusätzlich noch die Immunbehandlung. Diese besteht aus einem Antikörper, der die Krebszellen angreift, sowie aus zwei Zytokinen, die das Immunsystem stimulieren sollen. Mit der gewöhnlichen Therapie erlitten binnen zwei Jahren 54 Prozent der Kinder einen Rückfall, der fast immer tödlich endet. Mit der neuen Behandlung kehrte die Erkrankung dagegen bei lediglich 34 Prozent der Patienten wieder, wie die Mediziner im "New England Journal of Medicine" schreiben.

Zwar erlitten die Kinder mit der neuen Therapie mehr Nebenwirkungen, aber wegen des eindeutigen Therapieerfolgs brachen die Forscher die Studie vorzeitig ab. "Wir erwarten, dass diese Resultate die klinische Praxis ändern und zum neuen Standard bei der Behandlung dieser oft tödlichen Krankheit werden", sagt Studienleiter John Maris vom Children's Hospital in Philadelphia. (APA)