Washington - Ein Hintertürchen beim großen Aus der Space-Shuttle-Ära wollte sich die NASA stets offenhalten - und es sieht ganz danach aus, als sollte dies nun auch in Anspruch genommen werden: Der US-Kongress erlaubte der Raumfahrtbehörde einen zusätzlichen Flug. Der weitere Start ist Teil des NASA-Budgets für die kommenden Jahre, das im Repräsentantenhaus verabschiedet wurde. Das für Anfang 2011 angekündigte Ende der Shuttle-Ära könnte sich damit etwas verzögern.

Eigentlich war vorgesehen, dass die Raumfähren nur noch zweimal vor ihre Pensionierung ins All fliegen sollen. Für den 1. November ist der Start der "Discovery" geplant. Am 26. Februar nächsten Jahres sollte die "Endeavour" mit ihrem Flug eigentlich den Schlusspunkt des Shuttle-Programms einläuten. Nun könnte noch ein weiterer Einsatz der "Atlantis" hinzukommen, die seit ihrem "Abschiedsflug" im vergangenen Mai eigentlich nur als Ersatzvehikel für Notfälle und Rettungsmissionen bereitsteht. Die NASA äußerte sich bisher nicht zu ihren Plänen.

Fehlt nur noch Obamas Unterschrift

In dem Haushaltsentwurf sei ein weiterer Shuttle-Flug vorgesehen, damit die NASA eine zusätzliche Großlieferung zur internationalen Raumstation ISS auf den Weg bringen könne, berichteten US-Fachmedien. Denn nach der Einmottung der Shuttles wird die ISS auf Jahre hinaus nur noch mit russischen "Sojus"-Kapseln zu erreichen sein, die weniger Ladung transportieren können.

Das Budget muss nun noch von US-Präsident Barack Obama unterzeichnet werden, der als Skeptiker der bemannten Raumfahrt gilt. Nach Obamas Plänen sollen künftig auch Privatfirmen mit "Space-Taxis" dafür sorgen, dass Mensch und Material zur ISS gelangen. (APA/red)