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Bei einem Wohnhausbrand in Schärding sind neun Menschen schwer verletzt worden. Die Feuerwehr geht von Brandstiftung aus.

Foto: APA/FF Schärding

Linz - Dramatische Szenen spielten sich am Sonntag in einem überwiegend von Zuwanderern bewohnten Haus im oberösterreichischen Schärding ab. In einer Wohnung im dritten Stock brannte es, das Feuer dürfte vom Bewohner gelegt worden sein. Die Flammen breiteten sich mit großer Geschwindigkeit aus, weil die Eingangstür in geöffnetem Zustand verkeilt worden war.

Vor dem Haus versuchte besagter Mieter, die Löschmannschaften zu behindern, indem er ihnen sein Fahrrad in den Weg und auf die Windschutzscheibe ihres Wagens warf. Neun Hausbewohner erlitten schwere Rauchgasvergiftungen und kamen ins Spital, 20 andere konnten unverletzt evakuiert werden.

"Denen hab ich's gezeigt, von denen lebt keiner mehr!", soll der 23-Jährige Mieter laut dem Einsatzbericht der Freiwilligen Feuerwehr auf der Straße gebrüllt haben. Dann floh er. Als er wenig später von Polizisten angetroffen wurde, packte er zwei Kinder - eines sechs und eines elf Jahre alt - und nahm sie als Geiseln. Bevor er festgenommen werden konnte, verletzte er einen Polizisten.

Der Mann sei "völlig ausgerastet", hieß es nach der Festnahme bei der Polizei. Genauere Informationen über die Motive des 23-Jährigen waren am Sonntag noch nicht bekannt. (APA, bri/DER STANDARD, Printausgabe, 4. Oktober 2010)