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Im Februar stimmte Frankreich dem Verkauf eines Schiffs der Mistral-Klasse an Russland zu.

Foto: EPA/ANATOLY MALTSEV

Moskau - Die russische Armee zieht für ihre Modernisierung Importwaffen der Produktion aus der heimischen Rüstungsindustrie vor. "Unsere militärische Industrie erfüllt die Anforderungen häufig nicht", sagte Russlands Verteidigungsminister Anatoli Serdjukow der am Montag erschienenen russischen Ausgabe des Magazins "Newsweek". "Unsere Firmen wollen veraltete Modelle produzieren, die wir aber nicht kaufen wollen." Daher sollten verstärkt Waffen und andere militärische Ausstattung importiert werden.

Schiffe aus Frankreich, Technologie aus den USA

Als Beispiel nannte Serdjukow das Kriegsschiff der Mistral-Klasse aus französischer Produktion, über dessen Kauf Russland seit dem vergangenen Jahr mit Frankreich verhandelt. Auch dieses werde importiert, weil die russische Industrie keine Alternativen anbiete. Russland strebe im militärischen Bereich insgesamt eine engere Zusammenarbeit mit den NATO-Staaten an, ergänzte der Minister. So sei sein Land auch am Import US-amerikanischer Technologie interessiert.

Verdreifachung des Verteidigungsbudgets bis 2020

Ende September hatte Russlands Vize-Regierungschef Sergej Iwanow angekündigt, die Verteidigungsausgaben des Landes in den kommenden zehn Jahren auf umgerechnet rund 450 Milliarden Euro zu verdreifachen. Staatspräsident Dmitri Medwedew bezeichnete die russische Waffenausstattung, die meist noch aus Sowjetzeiten stammt, im vergangenen Monat als "ziemlich schlecht". (APA/AFP)