Grafik: Google

Als Google zum ersten Mal seine neue TV-Plattform GoogleTV der Öffentlichkeit präsentierte, war der Sommer erst in frühen Anklängen zu erahnen, über die letzten Monate wurde es dann aber wieder recht ruhig um den Vorstoß des Softwareherstellers in die digitale Fernsehwelt. Das hat nun ein recht nachhaltiges Ende: Mit dem Launch der offiziellen Webseite zu GoogleTV plaudert das Unternehmen zahlreiche neue Details zur Plattform, Anwendung und Partnerschaften mit Medienanbietern aus.

Apps

So stellt man bei der Android-basierten Plattform die Nutzung von Apps ganz in den Vordergrund: Schon vom Start weg sollen hier zahlreiche Programme mitgeliefert werden, die den Zugriff auf Online-Informationen TV-gerecht aufarbeiten sollen. Der Bogen spannt sich dabei von einer offiziellen Twitter-App über eine Börsenkurse-Anwendung - für die man mit CNBC zusammenarbeitet - bis zum Online-Musikservice Pandora oder auch Napster. Zudem finden sich diverse Video-on-Demand-Services im Angebot, darunter jenes von Amazon oder auch Netflix. Vor allem für die USA interessant sind der Zugriff auf Videos des Pay-TV-Senders HBO und eine NBA-Anwendung die parallel zu aktuellen Spielen Live-Daten liefert.

Wie von Google kaum anders zu erwarten, nimmt das Web bei GoogleTV eine zentrale Rolle ein, entsprechend gibt es natürlich einen Browser, dass hier Google Chrome zum Einsatz kommt, wird wohl ebenso wenig überraschen. Das Unternehmen hat darüber hinaus aber auch mit einigen bekannten Webseiten zusammengearbeitet, damit diese ihre Inhalt spezielle für die Nutzung am TV anpassen. So hat etwa Turner Broadcasting, dem unter anderem CNN und das Cartoon Network gehört, die eigene Online-Angebote für GoogleTV gehörig umgekrempelt, womit auch der leichte Zugriff auf das dort zu findende Videomaterial garantiert werden soll.

Features

Neben den Partnerschaften verrät die Webseite auch einiges zur konkreten Funktionalität der Plattform: So soll es etwa per Bild-in-Bild möglich sein, gleichzeitig Inhalte und Videos zu betrachten. Dass eine starke Suchfunktion integriert wird, darf bei der Google-Abkunft nicht weiter verwundern, diese soll gleichzeitig lokalen und Online-Content durchsuchen. Der Start-Bildschirm ist nach Belieben anpassbar, mittels "Fling" ist es möglich Inhalte vom Smartphone - oder anderen mobilen Geräten - an den Fernseher zu "pushen". Apropos Smartphone: Dieses kann bei GoogleTV als Fernbedienung genutzt werden, entsprechende Anwendungen wird es unter anderem für Android-Geräte und das iPhone geben. Um Firmware-Updates sollen sich die NutzerInnen kein Kopfzerbrechen machen müssen, darum kümmert sich die TV-Plattform automatisch.

Plattform

Herausgestrichen sei, dass GoogleTV kein einzelnes Produkt sondern eine vollständige Plattform ist, die in Zukunft in zahlreichen Endgeräten ihren Einsatz finden soll. Die nunmehr erfolgte Ankündigung soll auch nur der Startschuss für die Vorstellung weiterer Produkte und Services in den kommenden zwei Wochen sein, so will etwa Logitech bereits am Dienstag seine Google-TV-basierte Set-Top-Box "Revue" präsentieren. Auch Sony hat ja bereits verlautbaren lassen, dass man mit dem "Sony Internet TV" auf GoogleTV setzen will.

Extern

Eine wichtige weitere Ausbaustufe für Googles Plattform wird die Öffnung für externe EntwicklerInnen sein, ab Anfang 2011 soll der Android Market für Google-TV-optimierte Anwendungen aufgemacht werden. Der Launch von GoogleTV soll zunächst in den USA erfolgen, ab 2011 sollen dann auch andere Länder mit entsprechenden Produkten bedient werden. (apo, derStandard.at, 05.10.10)

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