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Eine Milliarde Pfund will Cameron einsparen.

Foto: DAPD

London - Die britische Regierung will Familien ab einem gewissen Einkommen kein Kindergeld mehr zahlen. Konkret soll dies ab 2013 solche Familien betreffen, in denen zumindest ein Elternteil mehr als 44.000 Pfund pro Jahr (ca. 50.700 Euro) verdient. Dies kündigte Schatzkanzler George Osborne am Montag an.

Premier David Cameron unterstützt diese Idee: Er wolle die Ärmsten und Bedürftigsten so wenig wie möglich bei der Konsolidierung des Budgetdefizits von 155 Milliarden Pfund belasten, sagte der Regierungschef.

"Unfairer Angriff"

Von der oppositionellen Labour Party kam postwendend Kritik. Schatten-Arbeitsministerin Yvette Cooper nannte die Maßnahme einen "unfairen Angriff auf das Kindergeld". Osborne und Cameron würden nicht verstehen, "was es für Familien mit mittlerem Einkommen bedeutet, plötzlich tausende Pfund pro Jahr weniger zur Verfügung zu haben".

Kritik an der Regierung kam aber auch aus den eigenen Reihen. Manche konservative Politiker verstehen nicht, warum Familien mit zwei Verdienern, die gemeinsam über die 44.000-Pfund-Grenze kommen, weiterhin Kindergeld bekommen sollen - Familien mit einem Alleinverdiener, der über der Grenze liegt, aber nicht.

Cameron will darüber aber offenbar nicht mehr diskutieren. "Wir müssen auf der Ausgabenseite schwierige Entscheidungen treffen. Die Maßnahme bringt 1 Milliarde Pfund, die wir vom Bildungsbudget dann nicht wegnehmen müssen." (red)