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Es sieht nicht immer nach dem allerletzten Stand der Technik aus, wie die Sojus-Raketen transportiert werden - aber in der Regel funktioniert es tadellos.

Foto: AP Photo/Sergey Ponomarev

München - Die eigentlich für Mitte Dezember mit drei Astronauten geplante nächste Mission zur Internationalen Raumstation (ISS) wird sich wegen eines Transportschadens an einer russischen Sojus-Einheit womöglich bis Februar verzögern. Nach russischen Angaben vom Weltraumbahnhof Baikonur betrage die wegen des Schadens nötig gewordene Verschiebung "zehn Tage bis maximal zwei Monate", sagte ISS-Missionsmanager Andreas Schön am Freitag in Oberpfaffenhofen bei München. "Es kann im schlimmsten Fall Februar werden."

Demnach soll nun an Ort und Stelle entschieden werden, ob eine noch in Baikonur vorhandene Kommandokapsel anstelle der beschädigten Kommandokapsel eingebaut oder ob die beschädigte Kapsel repariert wird. Die Arbeiten müssten auf jeden Fall in Moskau durchgeführt werden.

Die Sojus, mit der die Astronauten zur ISS transportiert werden sollten, war beim Transport zu dem in Kasachstan gelegenen Weltraumbahnhof beschädigt worden. Laut Schön hat sich dabei der Hitzeschild verschoben. Wie er sagte, handelte es sich um einen "blöden Logistikfehler". Es seien schlicht die üblichen Verladeprozeduren nicht eingehalten worden.

Wieder ein ESA-Astronaut mit dabei

Die Sojus soll den russischen Kosmonauten Dmitri Kondratjew und seine NASA-Kollegen Catherine Coleman sowie den italienischen ESA-Astronauten Paolo Nespoli für einen sechs Monate dauernden Aufenthalt zur ISS bringen. Die drei Raumfahrer stellten ihre Mission am Freitag im Columbus-Kontrollzentrum auf dem Gelände des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen vor. Alle drei zeigten sich zuversichtlich, dass ihre Mission ohne Probleme gelingen werde.

Nespolis Mission soll die dritte Langzeitmission eines europäischen Soldaten auf der ISS werden. Zu seinen Aufgaben soll gehören, wissenschaftliche Experimente von der Strahlungsüberwachung bis hin zu Untersuchungen des Schlafprogramms im Weltraum vorzunehmen, deren Ergebnis bei der Behandlung von Schlafstörungen bei Menschen auf der Erde helfen sollen. (APA)