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Liu Xia, die Frau des Nobelpreisträgers, soll unterwegs zum Haftort ihres Mannes sein.

Foto: Andy Wong, File/AP/dapd

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Freundliche Sicherheitsservicemitarbeiter vor dem Haus Liu Xias in Peking, von dem sie heute abgeholt worde.

Foto: REUTERS/Petar Kujundzic

Peking - Die Frau des Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo ist von der chinesischen Polizei zur Abreise aus Peking gezwungen worden. Nach Berichten vom Samstag soll Liu Xia offensichtlich in die Stadt Jinzhou im Nordosten gebracht worden sein. Dort ist ihr Mann inhaftiert. Der Anwalt des Preisträgers erklärte hingegen am Samstag, Liu Xia sei verschwunden. Er befürchte, sich könnte von der Polizei abgeholt worden sein. Liu Xiaobo verbüßt derzeit eine elfjährige Haftstrafe in einem Gefängnis 500 Kilometer von Peking entfernt.

"Sie ist verschwunden", sagte der Anwalt Shang Baojun der Nachrichtenagentur AP. "Wir machen uns Sorgen um sie." Auch Liu Xias Mutter könne die Tochter nicht erreichen, ihr Mobiltelefon sei abgeschaltet.

Sorge um Frau

Der Dissident Wang Jinbo sagte unter Berufung auf den Bruder des Preisträgers, dass Liu Xia "in Begleitung der Polizei" zum Gefängnis in Jinzhou - etwa 500 Kilometer von Peking entfernt - unterwegs sei. Dort sollte sie am Samstagmorgen ankommen. Das norwegische Nobelkomitee in Oslo hatte den 54-Jährigen am Freitag für "seinen langen und gewaltlosen Kampf für fundamentale Menschenrechte" ausgezeichnet.

Angst vor Hausarrest

Liu Xia sagte dem US-Rundfunksender Radio Free Asia am späten Freitagabend, die Polizei warte, dass sie ihre Sachen zusammenpacke. Die Beamten hätten ihr gesagt, das sie ihren Mann sehen könne. Liu Xia sagte, sie befürchte, dass sie außerhalb der Hauptstadt unter Hausarrest gestellt werden könnte. Sie habe sich bereits am Donnerstag gegen Versuche der Polizei gewehrt, sie zu einer Reise nach Jinzhou zu überreden, schrieb Liu Xia im Internet- Kurznachrichtendienst Twitter.

Nach der Bekanntgabe der Entscheidung des Nobelkomitees hatten sich bis zu 100 Unterstützter vor dem Wohnort Lius in Peking versammelt. Auch Dutzende Journalisten waren gekommen. (APA)