Oslo  - Die von China scharf kritisierte Vergabe des Friedensnobelpreises an den inhaftierten Dissidenten Liu Xiaobo zeigt erste konkrete Auswirkungen auf die Beziehungen zu Norwegen. Der norwegische Fernsehsender NRK berichtete am Montag, China habe ein für diese Woche anberaumtes Treffen mit der norwegischen Fischereiministerin Lisbeth Berg-Hansen unter Verweis auf die Nobelpreis-Entscheidung abgesagt.

Trotz scharfer Warnungen aus Peking wurde der 54-jährige Liu am Freitag vom Osloer Nobel-Komitee für seinen mehr als 20 Jahre währenden gewaltfreien Kampf für Freiheit und Menschenrechte ausgezeichnet. China hatte empört auf die Entscheidung reagiert und bezeichnete die Auszeichnung als ungerechtfertigt. Die Beziehungen zu Norwegen seien belastet. Der norwegische Botschafter in Peking wurde ins Außenministerium zitiert, um einen offiziellen Protest entgegenzunehmen. (APA/Reuters)