Luxemburg - Illegal geschlagenes Tropenholz ist von 2012 an in der EU verboten. Die für Wettbewerb zuständigen Minister der 27 Mitgliedsstaaten einigten sich am Montag bei ihrem Treffen in Luxemburg auf eine entsprechende Verordnung. Illegales Tropenholz und daraus hergestellte Produkte dürfen danach in der Union auch nicht mehr gehandelt werden. Ziel ist es, Urwälder wie etwa am Amazonas vor einem Kahlschlag zu bewahren.
Das Europaparlament hatte bereits im Juli mit großer Mehrheit für eine strikte Regulierung gestimmt. Entlang der gesamten Lieferkette werden Importeure und Händler verpflichtet, legal geschlagenes Holz zu verkaufen oder zu verwerten. Einen Nachweis darüber muss der Importeur erbringen, der das Holz auf den EU-Markt bringt. Verbraucher erkennen legales Holz zukünftig an Etiketten, die an den Produkten kleben. Wenn Händler dennoch illegales Holz auf den Markt bringen, müssen sie mit Sanktionen rechnen.
Jährlich werden weltweit rund 13 Millionen Hektar Wald abgeholzt. Der Anteil von illegalem Holz wird auf bis zu 40 Prozent geschätzt. Die EU gilt als einer der größten Importeure illegalen Tropenholzes. Viele der geschlagenen Bäume werden später zu Garten- und Badmöbeln verarbeitet.
Die Gesetzgebung war für Brüssel auch deshalb delikat, weil im sanierten Berlaymont-Hauptgebäude der EU-Kommission Mitte des vergangenen Jahrzehnts illegales Tropenholz verarbeitet wurde. Die Kommission musste deshalb mehrere hundert Euro Strafe zahlen. (APA)