Graz - Bei der spektakulären Bergung in Chile ist auch österreichische Technik im Einsatz: Die Leobener Firma ÖSTU-Stettin stellte die Schachtförder-Anlage bereit, mit der die Bergleute aus 622 Metern Tiefe mittels Rettungskapsel geborgen wurden.

Wie Geschäftsführer Harald Pacher am Mittwoch sagte, sei die Anforderung von der chilenischen Regierung gekommen: "Es hat gerade gepasst, weil wir in der Nähe ein Projekt bei einem Kraftwerk angeschlossen haben." Drei geschulte sogenannte Windenfahrer der Leobener Firma - zwei Kärntner und ein Burgenländer - bedienen die Anlage, die an einem 24-Millimeter-Stahlseil bis zu sechs Tonnen Gewicht durch bis zu 1.000 Meter lange Vertikalschächte transportieren kann.

Nachdem das Projekt an einem Wasserkraftwerk zu Beginn dieses Jahres abgeschlossen war, wurde die Seilwinde demoniert und hätte jetzt eigentlich nach Europa zurückgebracht werden sollen, als der Hilferuf kam. Binnen zwei Wochen hatte man das Gerät transferiert und beim Unglücksbergwerk in Stellung gebracht. Nach einigen Testläufen wurde die Schachtförderanlage dann erfolgreich für die Bergung in Betrieb genommen.

ÖSTU Stettin beschäftigt derzeit rund 600 Mitarbeiter und erwirtschaftet heuer einen Gruppenumsatz von 140 bis 150 Mio. Euro. Der Konzern ging aus der 1911 gegründeten und auf Bergbau spezialisierten Firma ÖSTU (Österreichisches Schacht- und Tiefbauunternehmen) hervor, das 1995 mit der 1953 gegründeten Firma Stettin Hoch- und Tiefbaugesellschaft fusioniert wurde. (APA)