Wien - Kritik am geplanten Mehrheitsverkauf der Österreichischen Post AG kommt nicht nur von der Gewerkschaft, sondern auch von der Arbeiterkammer (AK). Ihrer Meinung nach dient die geplante Postprivatisierung nur der "kurzfristigen Budgetverschönerung" und garantiere "keinesfalls, dass höhere Investitionen getätigt werden". Außerdem, erklärte die AK am Mittwoch in einer Aussendung, würde durch einen mehrheitlichen Verkauf "eine qualitativ hochwertige, flächendeckende Versorgung der Bevölkerung gefährdet" und durch die Auslagerung von Logistikteilen zusätzliche Arbeitsplätze gefährdet.

"Kein Zusatznutzen"

Ein Zusatznutzen in Form von Know-how aus dem Ausland ist nach Meinung der AK nicht zu erwarten, da die Post bereits in Österreich selbst eines der modernsten Logistiksysteme aufgebaut habe. "Eine Stärkung österreichischer Betriebe im Sinne einer gesamtwirtschaftlichen Industriepolitik und zur Sicherung einer hochwertigen Infrastruktur wäre jedenfalls sinnvoller als das Verschleudern ans Ausland zu Billigpreisen", meint die AK.