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Bereits 97 Menschen wurden in Berlin in der Nacht auf Donnerstag verhaftet.

Foto: EPA/dpa/Miguel Villagran

Berlin/Hamburg - Bei den Krawallen im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg hat die Polizei in der Nacht 97 Menschen festgenommen. Den meisten von ihnen werde Landfriedensbruch vorgeworfen, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Bei den Auseinandersetzungen rund um den Mauerpark seien 29 Beamte verletzt worden, einer von ihnen schwer. Er werde in einem Krankenhaus stationär behandelt.

Auch einige der etwa tausend Konzertbesucher einer Veranstaltung zur Walpurgisnacht seien durch Flaschen- und Steinwürfe gegen Mitternacht verletzt worden.

Nach Angaben der Polizei attackierten vermummte gewalttätige Jugendliche am Mauerpark kurz vor Mitternacht die Beamten mit Flaschen, Steinen und Leuchtmunition. Die Polizisten seien daraufhin mit Schlagstöcken und Wasserwerfern gegen die Randalierer vorgegangen, sagte ein Pressesprecher der Berliner Polizei. Auf beiden Seiten habe es Verletzte gegeben. Die Polizei habe "eine Vielzahl von Straftätern" festgenommen. Tränengas sei nicht eingesetzt worden. Zahlen konnte der Sprecher zunächst nicht nennen.

Die Angriffe auf die Beamten am Mauerpark seien "ausgesprochen heimtückisch" gewesen, da sie zu diesem Zeitpunkt weder Helme noch Schutzschilde trugen, sagte der Sprecher. Bis kurz vor Mitternacht hatten am Mauerpark im Stadtzentrum rund 5.000 Menschen friedlich die Walpurgisnacht gefeiert. Nach Beginn der Krawalle räumte die Polizei das Gelände.

In den übrigen Stadtteilen Berlins war die Lage bis einige Stunden nach Mitternacht weitgehend ruhig geblieben. Rund 2.500 Beamte waren mit Mannschaftswagen, Hubschraubern und Wasserwerfern im Einsatz, um Ausschreitungen zu verhindern. Dabei wurde die Berliner Polizei von Beamten aus anderen Bundesländern unterstützt.

Maikrawalle auch in Hamburg

In Hamburg sind in der Nacht zum 1. Mai rund 300 Personen durch die Stadt gezogen und haben Auseinandersetzungen mit der Polizei angezettelt. Nach Angaben eines Polizeisprechers handelte es sich um Männer und Frauen aus dem linksextremistischen Spektrum, Punks, aber auch "erlebnisorientierte" Jugendliche.

Aus der Gruppe wurden Flaschen auf Polizisten geworfen, Böller gezündet und mit einem Katapult geschossen, wie die Polizei berichtete. 88 Personen wurden in Gewahrsam genommen, sechs erhielten eine Anzeige. Die Auseinandersetzungen zogen sich von Mittwochabend, 20.30 Uhr, bis Donnerstag früh, 02.00 Uhr, hin. Bei den Mai-Demonstrationen vor einem Jahr hatten sich Anhänger der linksautonomen Szene in Berlin und Hamburg zum Teil schwere Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Allein in Berlin waren mehr als 80 Polizisten verletzt worden.(APA/dpa/AP)