Deutschlands Spieler des Jahres: Christoph Brandner.

Helsinki - Die Duelle Österreich - Deutschland sind immer brisant. Für den österreichischen Teamstürmer Christoph Brandner hat das Spiel zum Auftakt der Zwischenrunde bei der Eishockey-WM am Samstag (15:00) in Helsinki aber eine ganz besondere Note. Der Steirer trifft in der Hartwall-Arena auf seinen künftigen Klub-Trainer bei den Kölner Haien, Hans Zach.

Deutschland gewarnt

Die Deutschen werden sich vor dem 1,95 m großen Stürmer aber hüten. Brandner hat sich in den drei Jahren in der DEL einen hervorragenden Namen gemacht. Die Krönung erfolgte in der abgelaufenen Saison mit dem sensationellen Meistertitel, der Torschützenkönigswürde (28 Treffer im Grunddurchgang) und der Auszeichnung zum "Spieler des Jahres".

"Brauche eine neue Herausforderung"

Dennoch verlässt er Krefeld und wechselt nach Köln. "Es war nicht leicht, die drei Jahre in Krefeld waren einmalig. Und als Meister ist es schwer zu sagen, das war's. Aber ich brauche wieder eine neue Herausforderung", erklärt der Torjäger, dessen zwei Sturm-Partner Brad Purdie (nach Hamburg) und Patrik Augusta (Hannover) ebenfalls Krefeld verlassen. "Solche Sturm-Kollegen zu finden wird schwer."

NHL-Pläne

Auch seine NHL-Pläne hat er noch nicht ad acta gelegt. Doch nur wenn das Angebot passt und er einen Ein-Weg-Vertrag für das NHL-Team der Minnesota Wild bekommt, kann sich der bodenständige Flügel, der seit 30. März auch Vater einer Tochter ist, einen Transfer vorstellen. Im Vorjahr stand der Wechsel knapp bevor, scheiterte aber an den Vertragsmodalitäten. "Ich will nicht durch die AHL hoppeln und vom Farm-Team rauf und runter geschickt werden. Mit 20 hatte ich den Traum von der NHL, da hätte ich alles gegeben, aber mit bald 28 nicht mehr so. Ich werde nicht wechseln, nur um zu sagen, ich war drüben. Mir geht es in Deutschland sehr gut", betont Brandner.

Deutschland gestärkt

Am Samstag will er Deutschland aber den Aufstieg ins Viertelfinale verbauen und den Grundstein zum Vorstoß des ÖEHV-Teams in die Top-Acht legen. Eine schwierige Aufgabe, denn das DEB-Team ist nach einem mäßigen Auftakt (5:4 gegen Japan) in Schwung gekommen und hat am Mittwoch sogar den Weltmeister Slowakei gefordert (1:3).

"Deutschland hat noch ein höheres Niveau als wir, die DEL ist höher einzuschätzen als die österreichische Liga. Sie haben eine gute Mannschaft. Ein, zwei Tore werden wir sicher machen, die Gegentore müssen wir gering halten. Die Deutschen werden uns nicht unterschätzen. Sie wissen, dass wir fighten und nicht aufgeben", sagt der Kapfenberger und erinnert an Olympia 2002 in Salt Lake City, als Österreich die überlegene Mannschaft war, aber 2:3 verlor.

"Ein Torhüter ohne Schwächen"

Dass es für Brandner gegen seinen künftigen Trainer und Krefelder Kollegen (Christian Ehrhoff, Daniel Kunce) geht, will der Steirer nicht überbewerten. "Das spielt keine Rolle, dass denken auch sie so. Jeder gibt das Beste für die Mannschaft, für die er spielt", ist er überzeugt.(APA)