Kabul - Rund eineinhalb Jahre nach dem Sturz des Taliban- Regimes hat US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld am Donnerstag das Ende der "größeren" Kampfhandlungen in Afghanistan verkündet. "Wir haben uns klar von den größeren Kampfaktivitäten in eine Phase der Stabilität und Stabilisierung bewegt", sagte Rumsfeld bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai in Kabul. Die amerikanischen Streitkräfte würden das Land jedoch weiter unterstützen und sich vor allem an den Grenzen um eine Stabilisierung der Sicherheitslage bemühen, sagte Rumsfeld auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Karsai.

"Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem eindeutig die Hauptkampfhandlungen in eine Phase der Stabilität und der Stabilisierung und des Wiederaufbaus übergegangen sind", sagte Rumsfeld. Die Erklärung kam nicht überraschend, da in Afghanistan bereits seit Monaten keine größeren Gefechte mehr stattfinden. Der Befehlshaber der US-Truppen in Afghanistan, Generalleutnant Dan McNeill, sagte, ein vollständiger Rückzug der Alliierten aus dem Land sei bis Sommer 2004 möglich.

Karsai: Große Fortschritte

Karsai erklärte, Afghanistan habe seit dem Sturz des Taliban-Regimes Ende 2001 und der Einsetzung der neuen Regierung große Fortschritte gemacht. Dennoch gebe es vor allem im Kampf gegen den internationalen Terrorismus noch viel zu tun.

Eine ähnliche Erklärung zum Fall Irak wurde von Präsident George W. Bush erwartet, der sich am frühen Freitagmorgen (03.00 Uhr MESZ) vom Flugzeugträger "Abraham Lincoln" in einer Rede an die Nation und die Welt wenden wollte. Wie zuvor Rumsfeld werde auch Bush nicht so weit gehen, offiziell das Kriegsende zu erklären, verlautete aus dem Weißen Haus in Washington. (APA/dpa/AP)