Wien - Das durchschnittliche Rating von europäischen Unternehmen, die von der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) bewertet werden, hat sich im Laufe der letzten Jahre kontinuierlich verschlechtert.

Betrug das Rating der 349 gerateten Unternehmen 1998 im Schnitt noch A-, fiel es bis 2002 um zwei Stufen zurück. Die Zahl der gerateten Unternehmen erhöhte sich gleichzeitig auf 569, worunter sich auch über 30 heimische Unternehmen befinden. Der Anteil der Unternehmen mit stabilem Rating ging von 86 auf 69 Prozent zurück.

Bessere Renditen gesucht

"Die fallende Tendenz hält weiter an", sagte Maria Bissinger, S&P-Bereichsleiterin Unternehmensrating in der Frankfurter Zweigstelle. Sie macht dafür unter anderem die gestiegene Akzeptanz einer höheren Verschuldung verantwortlich.

Immer mehr Investoren seien zudem auf der Suche nach besseren Renditen, die bei schlechter gerateten Unternehmen möglich seien. Im Vergleich dazu haben US-Unternehmen ein mittleres Rating von BB. Gleichzeitig sei es in den letzten Jahren bei den Unternehmen zu einer Veränderung der Kapitalstruktur in Richtung Fremdkapital gekommen, so Bissinger weiter. (DER STANDARD Print-Ausgabe, 2.5.2003)