Die Deutsche Welle (DW) wird 50 Jahre alt. Am 3. Mai 1953 ging der Auslandsrundfunk Deutschlands zum ersten Mal auf Sendung - mit Hörfunk auf Deutsch via Kurzwelle. Bundespräsident Theodor Heuss richtete sich zum Start "an die lieben Landsleute in aller Welt" und wünschte sich "Entkrampfung" in den deutschen Außenbeziehungen. Ihren Geburtstag und den Umzug aus Köln in den Bonner Schürmannbau feiert die Deutsche Welle am 27. Juni mit Bundespräsident Johannes Rau als Festredner.

Schon 1954 hatte die DW Radiosendungen auf Englisch, Französisch, Spanisch und Portugiesisch ins Programm genommen, 1959 kam Arabisch dazu. In den sechziger Jahren wurde das Angebot um mehr als 20 Sendesprachen ausgebaut - etwa Kroatisch und Persisch, Russisch, Griechisch und Türkisch, Kisuaheli und Haussa, Indonesisch, Chinesisch und Japanisch.

Breites Angebot

Heute bietet die Deutsche Welle ein multimediales, weltweit abrufbares Informationsangebot in mehr als 30 Sprachen. Ein multinationales Team von rund 1500 Mitarbeitern aus mehr als 60 Ländern gestaltet die Fernseh- und Hörfunkprogramme von DW-TV und DW-RADIO sowie die Website dw-world.de.

In Bonn entstehen die vielsprachigen Programme von DW-RADIO und das multimediale Angebot von dw-world.de online. Ein eigenes Fortbildungszentrum trainiert hier Hörfunkfachkräfte aus Entwicklungsländern und Osteuropa. Die Fernsehaktivitäten der DW sind in Berlin konzentriert: das weltweit verbreitete DW-TV in Deutsch, Englisch und Spanisch mit Regionalfenstern in weiteren Sprachen sowie "German TV", das gemeinsame "best-of"-Programm von ARD, ZDF und DW in Deutsch.

Programmauftrag

Die Deutsche Welle soll "Rundfunkteilnehmern im Ausland ein umfassendes Bild des politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens in Deutschland vermitteln und ihnen die deutschen Auffassungen zu wichtigen Fragen darstellen und erläutern". So definiert das Deutsche-Welle-Gesetz von 1997 den Programmauftrag. Dieses Gesetz will die Bundesregierung novellieren und den Auftrag in enger Abstimmung mit der DW neu fassen.

Intendant Erik Bettermann nennt Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit als Markenzeichen der Deutschen Welle. "Der gesetzliche Auftrag der DW sollte dennoch ergänzt und präzisiert werden. Wir berichten nicht nur über Deutschland, sondern selbstverständlich auch über das Geschehen in den Zielgebieten. Auslandsrundfunk kann so im Sinne einer präventiven Außen- und Sicherheitspolitik wirken. In Kriegs- und Krisenregionen sichert er einen freien Informationsfluss." (APA/dpa)