Madrid - Beim Beschuss des Hotels "Palestine" Anfang April in Bagdad durch einen US-Panzer handelte es sich nach den Worten von US-Außenminister Colin Powell um einen kriegsbedingten Unfall. Bei dem Beschuss waren ein Kameramann eines spanischen TV-Senders und ein Kameramann der Nachrichtenagentur Reuters getötet worden.

"Wir bedauern, dass das passiert ist, aber wir glauben wirklich, dass es ein Kriegsunfall war", sagte Powell am Donnerstag in der spanischen Hauptstadt Madrid vor Journalisten. Soweit bisher bekannt, seien die zur Befreiung des Stadtviertels eingesetzten US-Soldaten unter Beschuss geraten und hätten sich verteidigt. "Wir glauben, dass es kein Fehlverhalten auf Seiten unserer Soldaten gab", sagte Powell. Die Untersuchungen zum genauen Hergang würden aber fortgeführt.

"Ermordet"

Bei der Pressekonferenz in Madrid trugen einige Kamera-Teams T-Shirts, bedruckt mit Namen und Bild des getöteten spanischen Kameramanns Jose Couso sowie der Aufschrift "ermordet". Auf der Rückseite war zu lesen: "Wir wollen Antworten".

Bei dem Beschuss des Hotels hatten die US-Soldaten nach Angaben der US-Armee auf einen Angriff aus dem Hotel reagiert, in dem auch zahlreiche ausländische Reporter während der Kampfhandlungen im Irak untergebracht waren. Journalisten vor Ort in Bagdad hatten der Darstellung des US-Militärs widersprochen. Mehrere Journalisten-Organisationen haben eine gerichtliche Untersuchung des Vorfalls gefordert. (APA/Reuters)