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Es gibt Hinweise darauf, dass reguläre kongolesische Truppen für einen großen Teil der Vergewaltigungen, Morde und Plünderungen verantwortlich sind.
New York/Kinshasa - Im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind nach Angaben der UN-Friedensmission MONUSCO im vergangenen Jahr bis zu 15.000 Menschen vergewaltigt worden.
Der Chef der Friedensmission, Roger Meece, sprach am Freitag vor dem UN-Sicherheitsrat in New York von einem "enormen Ausmaß" des Problems. "In diesem riesigen Gebiet - größer als Afghanistan - ist es der MONUSCO nicht möglich, den vollständigen Schutz der Zivilbevölkerung sicherzustellen", sagte Meece. Um dieses Ziel zu erreichen, seien eine weitaus größere Truppenstärke und bessere Ausrüstung nötig.
Für die 18.000 Mitglieder zählende UN-Friedenstruppe sei es aber unmöglich, jeden in dem riesigen Gebiet zu schützen, in dem bewaffnete Gruppen agieren. Ein weiterer UN-Mitarbeiter sagte, die meisten Übergriffe würden von "Männern in Uniform" verübt.
Im Juli und August war es im Osten des afrikanischen Landes zu Massenvergewaltigungen an Dorfbewohnerinnen durch ruandische und kongolesische Milizen gekommen. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass in 13 Dörfern in der Nähe vom 30. Juli bis 2. August 303 Zivilpersonen vergewaltigt worden sind. In derselben Gegend werden die Menschen nach Angaben der UN-Sondergesandten gegen sexuelle Gewalt in Konfliktregionen, Margot Wallström, nun erneut Opfer sexueller Gewalt.
Am Donnerstag sagte Wallström vor dem UN-Sicherheitsrat, dass es Hinweise darauf gebe, dass es in der Region Walikale in der Provinz Nord-Kivu Vergewaltigungen, Morde und Plünderungen durch reguläre Truppen des Landes gebe.
Das Verteidigungsministerium wies Vorwürfe zurück, dass Soldaten an Vergewaltigungen beteiligt seien. Das Justizministerium erklärte dagegen, mehrere Offiziere hätten sich vor Gericht verantworten müssen, darunter ein General.
Demo von Frauen gegen Vergewaltigungen
Am Sonntag haben sich tausende Frauen zu einem Protestmarsch im Osten Kongos formiert, um für ein Ende von Massenvergewaltigungen in der Region zu demonstrieren. Angeführt wurde die Demonstration in der Stadt Bukavu am Sonntag von First Lady Olive Lembe Kabila. (APA/Ag.)