Die achtjährigen Zwillingsmädchen aus dem Kosovo dürfen mit ihrem Vater wieder einreisen (zu ihrer Mutter, die im Krankenhaus liegt). Begründung laut Innenministerin Maria Fekter (VP): Die Behörden in Steyr (Bürgermeister-SP) haben einen Fehler gemacht. Die Leute in Steyr widersprechen wütend. Tatsächlich dürfte die plötzliche Gnade Fekters nach dem Meine-Umfragewerte-fallen-in-den-Keller-Paragrafen erfolgt sein.

So weit, so gut. Arigona Zogaj, abgeschoben in den Kosovo vor einigen Monaten, hat nach Hoffnung der sie betreuenden Volkshilfe eine Chance, wieder zurückzukehren (gemeinsam mit ihrer Mutter und den minderjährigen Geschwistern). Das bleibt abzuwarten. Aber wenn es so ist, warum werden diese Kinder und Jugendlichen überhaupt erst einmal abgeschoben? Will man Fekter Airlines gründen? Oder weil es lustig ist?

Fekter hat immer wieder anklingen lassen, die abzuschiebenden voll Integrierten sollten erst einmal freiwillig ausreisen, dann aus dem Ausland einen Einreiseantrag stellen, und dann werde man schon sehen.

Abgesehen davon, dass diese Einreise dann wieder keine Garantie für eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis ist - was soll dieses Theater? Will man vielleicht zuerst eine Ausweisung für Ausländerhasser zelebrieren und dann die Abgeschobenen still und heimlich zurücknehmen? Das darf nicht wahr sein, oder? (Hans Rauscher/DER STANDARD-Printausgabe, 19.10.2010)