Neuer TV-Chefredakteur des ORF: Fritz Dittlbacher

Foto: ORF/Günther Pichlkostner

Heftiger wie deftiger Mailverkehr Mittwoch im ORF: Um 16.30 Uhr schlägt Infodirektor Elmar Oberhauser per Interner Mitteilung Armin Wolf als neuen TV-Chefredakteur vor - der Standard berichtete von dem Plan. Kurz nach 17 Uhr schlägt ORF-Chef Alexander Wrabetz zurück: Er bestellt Favorit Fritz Dittlbacher.

Wrabetz verweist auf das Votum der Redakteure: 49 stimmten für Dittlbacher, je elf für Armin Wolf und Wolfgang Wagner. Der ORF-Chef nennt das in seiner Mitteilung ein "klares Signal" der Redaktion, dass mit Dittlbacher "Unabhängigkeit und Professionalität des Journalismus im ORF-Fernsehen konsequent fortgesetzt" würden. Ein Konter des Generals auf Vorwürfe, dass Dittlbacher auch als SP-Wunsch gilt. VP-Klubchef Karlheinz Kopf nannte die ORF-Spitze im STANDARD schon vor dieser Bestellung "mit Haut und Haar der SPÖ-Führung unterworfen". 

Überworfen hat sich Wrabetz mit dem Infodirektor. Oberhauser überraschte Kenner der ORF-Chemie nicht nur mit dem Votum für Wolf: Er schlug als (nicht ausgeschriebene) Stellvertreter Dittlbacher (auch als nicht ausgeschriebenen Inlandschef), Andreas Pfeifer und Wolfgang Wagner vor. 

Inlandschef und Vize Hans Bürger fehlte bei Oberhauser; er dürfte bleiben. Dittlbacher wünschte sich auch Wagner als Stellvertreter. Und Wolf, für Wrabetz als ZiB-2-"Chefmoderator unverzichtbar", soll "im Führungsteam" der TV-Information für "Innovationsmanagement und neue Medien Verantwortung übernehmen". 

Im ORF wurde über den Rücktritt Oberhausers spekuliert. (fid, DER STANDARD; Printausgabe, 21.10.2010)