New York - Starker Alkoholkonsum schädigt bei Jugendlichen die Entwicklung des Gehirns. Unter heftigem Trinken leidet einer Studie zufolge vor allem der Stirnlappen, der an Sozialverhalten, Urteilsvermögen und Entscheidungen beteiligt ist. Jugendliche sind nach Ansicht der Forscher stärker gefährdet als Erwachsene, weil sich das Gehirn während der Pubertät noch stark entwickelt.

Tests an knapp 50 Jugendlichen ergaben, dass unter steigendem Alkoholkonsum insbesondere die Aufmerksamkeit sowie die Planungsfunktion des Gehirns leiden. Bei starken Marihuana-Rauchern deuteten sie zudem auf Gedächtnis-Defizite hin, wie Robert Thoma von der Universität von New Mexiko im Fachblatt "Alcoholism" schreibt.

"Massives Trinken stört die neuronalen Entwicklungsprozesse, die beim Heranwachsen die Aufmerksamkeit und Ausführungsfunktion verfeinern und schärfen, weil es vor allem auf die Stirnlappen wirkt", sagt der Neuropsychologe. Bleibende Schäden müssen daraus aber nicht resultieren. Es sei durchaus möglich, dass das Organ die Entwicklungsverzögerung bei längerer Abstinenz wieder nachhole. "Die Wiederaufnahme von Funktionen bei Beenden des Trinkens ist für Erwachsene gut belegt", sagt Thoma. "Es gibt Grund zur Annahme, dass dies auch für Jugendliche gilt." (APA)