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Wir leben bereits im Zeitalter der Städte, in den kommenden Jahrzehnten wächst der weltweite Anteil an Stadtbewohnern auf 70 Prozent an.

Foto: REUTERS/Kimimasa Mayama

London - Waren 1950 29 Prozent der Menschheit Stadtbewohner, so sind es mittlerweile über die Hälfte; 2050 werden es einer aktuellen Prognose zufolge 70 Prozent sein. Auf die vorschreitende Verstädterung der Weltbevölkerung macht die Wissenschaftszeitschrift Nature in einer Sonderreportage aufmerksam. Regional gestaltet sich die Urbanisierung jedoch weiterhin sehr unterschiedlich - und wirft dabei neue Probleme und Chancen gleichermaßen auf.

Wachsende Megacitys

Einer der Trends ist jener der wachsenden Großstädte, denn bereits heute lebt jeder zehnte Mensch in einer Megacity. Einwohnermäßig führt weiter Tokio (36 Millionen) die Liste an vor Delhi (22 Millionen), Sao Paulo, Mumbai, Mexico City, und New York (jeweils 20 Millionen), sowie Shanghai, Kalkutta, Dhaka und Karatschi. Zu den Metropolen, die bis zum Jahr 2025 am meisten Zuwachs bekommen werden, zählen die Experten Kinshasa, Shenzhen, Chongquing, Guangzhou, Jakarta, Bogota, Lima und Laore.

Am schnellsten wachsen die Städte auch in Zukunft in Asien. Zählte die Stadtbevölkerung dort 1950 noch 234 Millionen Einwohner, so waren es 1990 eine Milliarde. Für 2025 werden 3,4 Milliarden erwartet. Abgesehen von Australien ist heute Südamerika mit 80 Prozent der Kontinent mit der höchsten Urbanisierung, was anteilsmäßig doppelt so viel ist wie 1950. Die absolute Zahl der Städter wird dort bis 2025 von 500 auf 650 Millionen ansteigen. Afrika ist in Sachen Verstädterung mit 40 Prozent Schlusslicht, besitzt jedoch viele der am schnellsten wachsenden Städte, allen voran Lagos und Kinshasa.

Verstädterung stockt in Europa

Allein in manchen Industrieländern ist die Verstädterung ins Stocken geraten. In Zentraleuropa, Großbritannien und Italien schrumpfen viele Großstädte, während sie am Balkan, in der Ukraine, Skandinavien, Spanien und Frankreich weiter wachsen. In den USA findet das Stadtleben ständig mehr Anklang. Gibt es derzeit 261 Millionen US-Stadtbewohner, so werden es 2025 bereits 308 Millionen sein, wobei das größte Wachstum auf mittlere Städte fällt.

Mit den Städten steigen auch die sozialen und ökologischen Herausforderungen. Der Klimawandel wird besonders von Städten verursacht - konsumieren sie doch bereits jetzt zwei Drittel der Gesamtenergie und verantworten damit einen ebenso hohen Anteil des CO2-Ausstoßes. Städte leiden auch überproportional stark am Klimawandel. Bestimmte Bereiche wie etwa die Gesundheitsversorgung werden durch die Urbanisierung allerdings leichter gemacht. (red/pte)