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Eröffnung der vorjährigen Festwochen
Wien - Unter dem Motto "Station Europa" steht die Eröffnung der Wiener Festwochen 2003, die am kommenden Freitag (9. Mai, Beginn: 21.20 Uhr, live auf ORF 2 und 3sat) traditionellerweise auf dem Rathausplatz gefeiert wird. Im Mittelpunkt stehen die zehn Beitrittsländer, die nicht nur als neue EU-Mitglieder begrüßt, sondern als alter und unverzichtbarer Bestandteil Europas vorgestellt werden sollen.
Passagen zwischen den Genres
Auf Bildwänden (Bühnendesign: Petra Windisch, Visuals: mvd tm) von mehr als 50 Metern Länge will man sich - gegliedert in die Abschnitte "Vision", "Besinnung" und "Aufbruch" - über Bilder und Zeichen dem Thema assoziativ annähern. Für den musikalischen Rahmen sorgen das Wiener Sinfonie Orchester unter Johnny Bertl, das Kammermusikensemble Triology, der Arnold Schoenberg Chor unter Erwin Ortner, Akkordeonspieler Otto Lechner, Sängerin Milagros Pinera Ibaceta, Pianist Christoph Berner, die Gruppe "Brotherhood of Brass", das sechsköpfige Vokalensemble Bauchklang und die Berliner Popgruppe "Wir sind Helden".
Dabei wird größter Wert auf Durchlässigkeit zwischen den Genres gelegt: So widmen sich das Wiener Sinfonie Orchester und der Arnold Schoenberg Chor Brian Eno und David Bowie ebenso wie Musik von "Kraftwerk" oder Goran Bregovic, "Brotherhood of Brass" (bestehend aus den "Frank London's Klezmer Brass All Stars", einem Zusammenschluss einiger der weltweit wichtigsten Klezmer Musiker, und dem serbischen "Boban Markovic Orkestar") legen die Wurzeln der europäischen Musik im kulturellen Spannungsfeld zwischen Juden, Roma und Mauren bloß.
Spannweite
Popsongs der deutsche Gruppe "Wir sind Helden" ("Wir müssen nur wollen") sind ebenso zu hören wie ein Klavierstück von Frederic Chopin. Berührend verspricht eine Einspielung zur Biografie des jüdischen Musikers Wladyslaw Szpilman (1911-2000) zu werden, der das Warschauer Getto überlebte und dessen Leben Roman Polanski in dem Oscar-gekrönten Film "Der Pianist" verfilmte: Den Text spricht George Tabori.
Politikerauftritte sind heuer auf die anfängliche Begrüßung durch Bürgermeister Michael Häupl reduziert. Im Mittelpunkt steht das kulturelle Programm des Abends, an dem ab 17 Uhr Freifahrt auf allen Wiener Linien gilt. Das Programm der Wiener Festwochen beginnt freilich schon zwei Tage vor der Eröffnung: Ab 6. Mai ist in der Halle E des Museumsquartiers ein "Romeo und Julia"-Gastspiel aus Schweden zu bewundern, bei dem Shakespeare-Text und Zirkusatmosphäre miteinander verknüpft werden, ab 7. Mai ist in der Halle G die Auseinandersetzung einer australischen Gruppe mit dem Kafka-Roman "Der Prozess" zu sehen. (APA)