Klagenfurt - Mit scharfen Worten verurteilte der Kärntner SPÖ-Vorsitzende LHStv. Peter Ambrozy am Freitag die drohenden Selbstbehalte bei Arztbesuchen. "Gesundheitsversorgung darf keine Frage des Kontostandes werden", warnte er. Überhaupt hätten die Maßnahmen der schwarz-blauen Regierung "nicht einen sinnvollen Sparkurs zum Inhalt, sondern lediglich den kontinuierlichen Aufbau einer Klassengesellschaft, in der auch die Gesundheit zu einem finanziellen Privileg werden soll".

Ambrozy, in der Landesregierung auch für das Gesundheitswesen zuständig, wies darauf hin, dass die Gesundheit das wertvollste Gut unserer Gesellschaft sei, "denn wer krank ist, weiß, dass alles andere in den Hintergrund tritt". Mit einer Gesundheitsversorgung, die von der Dicke der Brieftasche jedes einzelnen abhänge, würden menschliche Grundrechte mit Füßen getreten. Ambrozy: "Ich stelle mir die Frage, wie viel der Mensch dieser schwarz-blauen Regierung wert ist, und bin ich mir mittlerweile sicher, weniger als die Abfangjäger." Es könne nämlich nicht sein, dass sündteure Abfangjäger gekauft werden, "während ärmere Leute nicht mehr zum Arzt gehen können".

Befürchtet, dass Patienten "mit Kreditkarte winken" müssen

Der Kärntner SPÖ-Chef warf der Regierung auch vor, aus den Fehlern der Ambulanzgebühr nichts gelernt zu haben. "Es wird nicht mehr lange dauern, und die Patienten werden mit einer Kreditkarte winken müssen, um überhaupt noch qualitative Leistungen in Anspruch nehmen zu können", meinte Ambrozy und verwies auf dramatische Situationen in England, wo Operationen nach dem Alter festgesetzt würden.

Jedenfalls sei es "typisch, dass die Regierung Pensionsreform, Abfangjägerkauf und Selbstbehalte zusammen beschließt, damit die Grauslichkeiten sich gegenseitig öffentlich verdecken", kritisierte Ambrozy. Er kündigte Widerstand der SPÖ "auf allen Ebenen" an. (APA)