Moskau/Koroljow - Nach fünf Monaten Aufenthalt in der Internationalen Raumstation (ISS) sind zwei US-Astronauten und ihr russischer Kollege wieder zur Erde zurückgekehrt. Eine russische Sojus-Raumkapsel mit den amerikanischen Astronauten Kenneth Bowersox und Donald Pettit sowie dem Kosmonauten Nikolai Budarin landete Sonntag früh in der Wüste von Kasachstan, wie das russische Raumfahrt-Kontrollzentrum mitteilte. Stunden zuvor war die Raumkapsel von der ISS abgekoppelt worden und hatte den Rückflug begonnen.
Die "Sojus"-Kapsel mit den beiden Amerikanern sowie dem Russen sei sicher in der kasachischem Steppe rund neunzig Kilometer nördlich von Arkalyk gelandet, meldete die Nachrichtenagentur ITAR-TASS unter Berufung auf die Flugkontrolle bei Moskau.
Bowersox, Pettit und Budarin sollten ursprünglich bereits im März zur Erde zurückkehren. Wegen der Columbia-Tragödie mussten sie länger an Bord bleiben als geplant. Am vergangenen Montag waren der russische Kosmonaut Juri Malentschenko und der US-Astronaut Edward Lu als Ablösung für die zurückkehrende Besatzung an der ISS eingetroffen. Der 39-jährige Lu und der 41-jährige Malentschenko sollen sechs Monate an Bord der ISS bleiben. Aus Kostengründen und zur Vermeidung von Nachschubproblemen wurde die ISS-Besatzung von drei auf zwei Astronauten reduziert.
Bei der "Columbia"-Katastrophe waren im Februar sieben Astronauten ums Leben gekommen. Bis zur Klärung der Absturzursache wurden alle Raumfährenstarts untersagt. Die Versorgung der ISS und der Austausch ihrer Besatzung liegt daher gegenwärtig allein in der Verantwortung der russischen Raumfahrt.
Sojus"-Kapsel verfehlte Landeplatz um vierhundert Kilometer
Zunächst war nicht klar, warum die Kapsel nicht wie geplant rund 90 Kilometer nördlich von Arkalyk in der kasachischem Steppe gelandet war. Davor hatte die Nachrichtenagentur Itar-Tass unter Berufung auf die Flugkontrolle bei Moskau bereits gemeldet, die "Sojus"-Kapsel mit den beiden Amerikanern Ken Bowersox und Donald Pettit sowie dem Russen Nikolai Budarin sei gegen 04.00 Uhr sicher rund neunzig Kilometer nördlich von Arkalyk gelandet. (APA/Reuters)