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Michael Schumacher im neuen Ferrari

Foto:Reuters/Nacarino

Montmelo/Barcelona - Ferraris "Roter Hai" F2003-GA hat am Samstagnachmittag im Qualifying für den Formel-1-Grand-Prix von Spanien (Sonntag, Start: 14.00 Uhr/live ORF 1 und Premiere) der Konkurrenz in eindrucksvoller Manier die Zähne gezeigt. Weltmeister Michael Schumacher erzielte auf dem 4,730 km langen Circuit de Catalunya in Montmelo bei Barcelona mit 1:17,762 Minuten 0,258 Sekunden vor seinem brasilianischen Teamkollegen Rubens Barrichello Bestzeit und fixierte damit die 53. Pole Position seiner unvergleichlichen Karriere.

Komplimente ans komplette Team

"Das ganze Team, jeder einzelne Ingenieur und Mechaniker, hat fantastische Arbeit geleistet, denn dieses Auto ist ein großer Schritt nach vorne, wie wir heute bewiesen haben", lautete der euphorische Kommentar von "Schumi" zur Trainingsdominanz der Scuderia, die bereits mit dem als "Roter Göttin" bezeichneten F2002-Modell, das bei 19 Starts insgesamt 15 Siege einfuhr, die Konkurrenz das Fürchten gelehrt hatte.

Auf die Frage nach dem großen Unterschied zwischen F2003-GA und dem nach dem Triumph vor zwei Wochen in Imola in den Ruhestand geschickten Vorjahrsauto meinte der 34-jährige Deutsche lapidar: "Der F2003 ist schneller."

Barichello im ersten Drittel noch schneller

Im ersten Sektor war aber nicht der fünffache Champion der Schnellste, sondern Barrichello. Doch mit einer perfekten Fahrt vor allem im letzten Drittel fuhr Schumacher noch eine klare Bestzeit heraus. "Ich bin mit meiner Runde zufrieden, aber sie war nicht brillant", wusste Barrichello, dass noch mehr als Platz zwei für ihn drinnen gewesen wäre. "Aber ich habe einfach versucht, einen Kompromiss zu finden zwischen Schnelligkeit und Sicherheit, damit ich nicht zu viel riskiere und rausfliege."

Räikkönen im Kiesbett

Mit diesen Worten spielte "Rubinho" auf das Schicksal von WM-Spitzenreiter Kimi Räikkönen an. Der Sieger des Malaysia-GP, der bisher in allen vier WM-Läufen jeweils auf dem Stockerl gestanden war, übertrieb es nämlich und brach nach einem Ausritt seine Runde ab, um dem Parc Ferme zu entgehen und damit den Mechanikern die Gelegenheit zu geben, noch entscheidende Modifikationen am McLaren-Mercedes fürs Rennen vorzunehmen. Allerdings hat dieser "Fluchtweg" auch zur Folge, dass der Finne am Sonntag als Letzter aus der Box starten muss.

Alonso klarer Dritter

Doch die Tausenden Fans erwartet wohl nicht nur eine packende Aufholjagd des WM-Leaders, sondern auch ein tolles Rennen ihres Lokalmatadors Fernando Alonso, der im Renault nur 0,471 Sekunden auf Schumacher verlor und sich am Ende über Rang drei freuen durfte. "Es ist großartig, dass ich in meinem Heimrennen so knapp an den beiden Ferraris dran bin", frohlockte der Spanier. Auch sein italienischer Teamkollege Jarno Trulli (+0,853) demonstrierte, dass Renault derzeit nicht zufällig Rang drei in der Konstrukteurswertung einnimmt.

Probleme bei Williams-BMW

Williams-BMW verlor dagegen ebenso wie der schottische WM-Zweite David Coulthard als Achter im zweiten McLaren-Mercedes (+1,366) mehr als eine Sekunde auf die Pole. Dem Deutschen Ralf Schumacher (7./+1,244 Sek.) und seinem kolumbianischen Teamkollegen Juan Pablo Montoya (9./+1,615) machten nämlich weiterhin Balanceprobleme im FW25 zu schaffen. (APA)

Die Startaufstellung für den Grand Prix von Spanien in Montmelo:

1. Reihe:
  • Michael Schumacher (GER) Ferrari 1:17,762 Minuten (Schnitt 218,975 km/h)
  • Rubens Barrichello (BRA) Ferrari 1:18,020

    2. Reihe:

  • Fernando Alonso (ESP) Renault 1:18,233
  • Jarno Trulli (ITA) Renault 1:18,615

    3. Reihe:

  • Jenson Button (GBR) BAR-Honda 1:18,704
  • Olivier Panis (FRA) Toyota 1:18,811

    4. Reihe:

  • Ralf Schumacher (GER) Williams-BMW 1:19,006
  • David Coulthard (GBR) McLaren-Mercedes 1:19,128

    5. Reihe:

  • Juan Pablo Montoya (COL) Williams-BMW 1:19,377
  • Heinz-Harald Frentzen (GER) Sauber-Petronas 1:19,427

    6. Reihe:

  • Jacques Villeneuve (CAN) BAR-Honda 1:19,563
  • Mark Webber (AUS) Jaguar-Cosworth 1:19,615

    7. Reihe:

  • Cristiano da Matta (BRA) Toyota 1:19,623
  • Nick Heidfeld (GER) Sauber-Petronas 1:19,646

    8. Reihe:

  • Ralph Firman (GBR) Jordan-Cosworth 1:20,215
  • Antonio Pizzonia (BRA) Jaguar-Cosworth 1:20,308

    9. Reihe:

  • Giancarlo Fisichella (ITA) Jordan-Cosworth 1:20,976
  • Justin Wilson (GBR) Minardi-Cosworth 1:22,104

    10. Reihe:

  • Jos Verstappen (NED) Minardi-Cosworth 1:22,237

    Start aus der Box:

  • Kimi Räikkönen (FIN) McLaren-Mercedes ohne Zeit (Runde nach Ausritt abgebrochen)