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Die Wiener Börse im Zeichen prickelnder Gewinne.

foto: apa/weihrauch

Wien - Der jüngste Aufschwung an den internationalen Aktienmärkten, vor allem aber die beschleunigte "Bier-Hausse" bei BBAG und Brau Union, hat der Wiener Börse auch in dieser Woche zu Kursgewinnen verholfen. Mit einem Anstieg von 5,2 Prozent auf 1.262,58 ATX-Punkte fiel das Wochenplus für Wiener Marktverhältnisse recht kräftig aus. Für die kommende Handelswoche rechnen Analysten der Erste Bank mit einer ATX-Bandbreite von 1.200 bis 1.260 Punkten: Die Euphorie der vergangenen Tage könnte jetzt etwas gebremst werden, hieß es.

Neue Höchstwerte

Am Freitag überraschte die nunmehr offiziell bekannt gegebene Übernahme der BBAG/Brau Union-Gruppe durch den niederländischen Bierriesen Heineken (zahlreiche Gerüchte hatte es schon zuvor gegeben). Die Ankündigung eines Übernahmeofferts für den Streubesitz brachte die Aktien von BBAG und Brau Union gegen Wochenschluss nochmals regelrecht zum Schäumen: Im Vergleich zur Vorwoche stiegen BBAG und Brau Union um 31 bzw. 41,9 Prozent auf neue Höchstwerte in dreistelliger Euro-Höhe - und damit auch in die Nähe der von Heineken gebotenen 124 Euro (BBAG) und 127,27 Euro (Brau Union) für die Minderheitsaktionäre.

Der mit Heineken geschlossene Partnerschaftsvertrag sieht vor, sämtliche Brauereien und Vertriebsfirmen in Zentraleuropa in der Brau Union zu bündeln, wobei das Headquarter der neuen Gruppe als rechtlicher und wirtschaftlicher Teilkonzern von Heineken in Österreich sein wird. Das Delisting der beiden Brauwerte von der Wiener Börse wird vermutlich gegen Jahresende erfolgen.

VA Tech deutlich fester

Neben BBAG/Brau Union zeigten sich im Wochenverlauf auch VA Tech deutlich fester und zwar um gut 11 Prozent. Die Aussichten für einen nachhaltigen Turnaround im heurigen Jahr und die Privatisierungsfantasie für den staatlichen VA Tech-Anteil dürften den Markt dazu bewogen haben, den seit Jahren nach unten geprügelten Titel wieder ins Portfolio zu nehmen. Im Fahrwasser der VA Tech legte auch die voestalpine-Aktie um etwas mehr als 10 Prozent zu. Die Linzer Stahlkocher sind an VA Tech namhaft beteiligt und hatten zuletzt wegen des Kursverfalls massive Wertberichtigungen in der Bilanz vornehmen müssen.

ATX-Schwergewicht Erste Bank bescherte dem Wiener Leitindex in der abgelaufenen Woche mit einem Plus von 4,4 Prozent etliche Punkte. Telekom Austria (TA), ein ebenfalls schwergewichtiger Titel, präsentierten sich dagegen nach den geplatzten Verhandlungen über einen Einstieg der Swissom weiterhin dahin dümpelnd. Die "Volksaktie" büßte 0,5 Prozent ein.

Die Verbund-Aktie stieg im Wochenvergleich um 1,4 Prozent. Für heuer erwartet die Verbund-Gesellschaft einen um 10 Prozent höheren Gewinn von 5,5 Euro pro Aktie. Im ersten Quartal konnte das operative Ergebnis - bei einem leicht rückläufige Umsatz - um knapp 9 Prozent verbessert werden. Mit einer endgültigen Entscheidung der EU-Wettbewerbshüter zur geplanten Stromlösung mit den Partnergesellschaften der EnergieAllianz rechnet der Verbund im Juni. (APA)