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Die beiden neuen MacBook Air-Modelle mit 13- und 11-Zoll-Display.

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Neben dem Gehäuse ist auch der Display-Rahmen aus einem Aliminium-Unibody gefertigt. Die Abmessungen konnte Apple nocheinmal reduzieren.

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Das Display des 11-Zoll-MacBook Air bietet eine Auflösung von 1.366 x 756 Pixel und ist damit höherauflösend als das 13,3 Zoll große MacBook Pro.

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Der Flash-Speicher ist ohne Gehäuse direkt auf der Hauptplatine integriert, was mehr Platz bringt. Durch den Einsatz von Flash-Chips startet das MacBook Air extrem schnell und verfügt über eine lange Akkulaufzeit.

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Seit der Präsentation des neuen MacBook Air kursiert im Web der Gag, dass Steve Jobs seine Abneigung gegen Netbooks abgelegt hat. Er verlangt dafür einfach so viel wie für ein normales Notebook. Doch das MacBook Air hat mit Netbooks nur eine Gemeinsamkeit: die Größe. Performance und Verarbeitung übertreffen den Rest der Mini-Laptops und machen das neue Apple-Modell zu einem der derzeit besten Begleiter für mobiles Arbeiten.

Display

Das MacBook Air gibt es in zwei Größen mit einem 11,6- und einem 13,3-Zoll-Display. Der WebStandard konnte die kleinere Variante testen. Das Display weist eine Auflösung von 1.366 x 756 Pixel auf und ist damit höherauflösend als das 13,3 Zoll große MacBook Pro. Dadurch ist es trotz der kleinen Bildschirmdiagonale sehr gut leserlich. Wie die anderen Modelle besitzt es eine LED-Hintergrundbeleuchtung. Die Display-Helligkeit wird nicht automatisch an das Umgebungslicht angepasst und lässt sich nur manuell steuern. Der Hochglanz-Bildschirm ist zudem nicht wie beim großen MacBook Pro aus Glas. Die Option auf ein entspiegeltes Display gibt es nicht.

Gehäuse

Schon das Gehäuse des ersten MacBook Air war aus einem einzigen Stück Aluminium gefertigt. Bei den neuen Modellen wurde die Fertigungstechnik auch auf den Rahmen des Displays angewandt. Das Gehäuse misst an der dünnsten Stelle lediglich 0,3 cm, an der stärksten 1,7 cm. Mit 29,95 x 19,2 cm und nur 1,06 kg kann das kleine MacBook Air auch in einer normalen Handtasche transportiert werden. Das Unibody-Gehäuse verleiht dem Gerät Stabilität und ein markantes Design. Durch den Formfaktor büßt das Gerät jedoch an Anschluss- und Erweiterungsmöglichkeiten ein. Das 11-Zoll-Modell bietet zwei USB-2.0-Anschlüsse und einen MiniDisplay-Port. Einen SD-Karten-Slot gibt es nur beim 13-Zöller. Wie beim Vorgängermodell geht das schmale Gehäuse auch auf Kosten eines optischen Laufwerks. Hier muss auf eine externe Lösung zurückgegriffen werden. Eine Kamera für Videochats (FaceTime ist ja nun auch für Mac OS X verfügbar) findet über dem Display dennoch Platz.

Überraschend gut ist die Tastatur ausgefallen. Das Layout und die Tastengröße sind auch für intensives Arbeiten und lange Texte sehr komfortabel bemessen. Die Tastatur ist jedoch nicht beleuchtet, was beim Arbeiten in finsteren Umgebungen unpraktisch sein kann. Auch das Trackpad aus Glas ist groß genug zum Scrollen und für die Multitouch-Gesten.

Performance

Die Ausstattung des 11-Zöllers in der Basis-Konfiguration, wie sie für den Test zur Verfügung stand, umfasst einen 1,4 GHz getakteten Intel Core 2 Duo-Prozessor, 2 GB DDR3 SDRAM sowie den Grafikprozessor NVIDIA GeForce 320M mit 256 MB DDR3 SDRAM. Die Grafiklösung ist somit dieselbe wie beim weißen Kunststoff-MacBook und dem 13-Zoll-MacBook Pro, sowie dem 13-Zoll MacBook Air. Upgrade-Optionen gibt es nur auf die CPU, die beim 11-Zöller auch mit 1,6 GHz gewählt werden kann, und auf die Erweiterung des Arbeitsspeichers auf 4 GB. Die Ausstattung ist nicht überragend, doch für den durchschnittlichen Anwender durchwegs zweckgemäß. Das MacBook Air kommt sogar mit Photoshop CS5 zu Recht, sofern keine zu großen Dateien bearbeitet werden sollen. Von ressourcenintensiven Anwendungen etwa für Videoschnitt darf man sich jedoch nichts erwarten.

Herausragend ist die Boot-Zeit. Durch den Flash-Speicher fährt das MacBook Air in wenigen Sekunden hoch. Auch Anwendungen starten schnell. Der Vergleich mit dem Always-on-Prinzip des iPads ist nicht von der Hand zu weisen. Da das iPad immer im Stand-by-Betrieb gehalten wird, ist es jedoch ohne Start-Verzögerung sofort einsatzbereit.

Flash-Speicher

Etwas enttäuschend sind die verfügbaren Kapazitäten des Flash-Speichers. Beim 11-Zöller stehen 64 GB oder 128 GB zur Verfügung. Beim 13-Zoll-Modell kann zwischen 128 GB und 256 GB gewählt werden. Der Flash-Speicher bringt den Vorteil, dass man nicht wie bei einer Festplatte auf Erschütterungen aufpassen muss. Da Apple die Flash-Chips ohne Gehäuse direkt auf der Hauptplatine integriert hat, wird noch mehr Platz gewonnen. Wie bereits erwähnt, fährt das MacBook Air durch den Flash-Speicher auch schneller hoch. Für die mobile Nutzung als Zweitgerät zählen diese Features mehr als eine große Festplatte.

Batterielaufzeit

iPad-ähnlich soll auch die Akkulaufzeit sein, versprach Apple bei der Präsentation. Hier kann das MacBook Air nicht ganz mithalten, die Batterie-Leistung war im Test dennoch zufriedenstellend. Das 11-Zoll-Modell weist nach Apples Angaben eine Laufzeit von 5 Stunden im Betrieb und 30 Tage im Stand-by auf. Ob der Akku im Stand-by tatsächlich 30 Tage durchhält, konnte nicht ausprobiert werden. Im Test konnten die fünf Stunden bei moderater Nutzung jedoch locker erreicht werden. Moderate Nutzung, das bedeutet in diesem Fall aktiviertes WLAN und Bluetooth, Display-Helligkeit auf ca. 50 Prozent sowie durchgehendes Surfen und Arbeiten mit iWork. Die Batterielaufzeit - ebenso wie die Performance des Geräts - fällt jedoch rapide ab, wenn man Websites mit Flash-Inhalten oder -Videos besucht. Im Test hat es zudem lange gedauert, bis der Akku vollständig geladen war. Hier gingen Statusanzeige und reale Ladedauer deutlich auseinander.

Fazit

Das MacBook Air ist als Zweitgerät für mobiles Arbeiten hervorragend geeignet. Trotz der ultrakompakten und leichten Bauweise bietet das Gerät im Gegensatz zum iPad alle Features eines "richtigen" Notebooks. Als Primärgerät kann das 11-Zoll-Modell aufgrund des kleinen Displays nicht empfohlen werden. Mit 999 Euro ist das Notebook nicht gerade eine billige Alternative zu günstigen Netbooks. Bei Performance und Bauweise übertrifft das MacBook Air die Netbook-Konkurrenz jedoch klar. Das 11-Zoll-MacBook Air kann somit Nutzern empfohlen werden, die für mobiles Arbeiten ein ultrakompaktes Gerät suchen und dabei nicht auf den Preis schauen müssen. (Birgit Riegler, derStandard.at, 2. November 2011)

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