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Gareth Bale wirbelt an der linken Außenbahn.

Foto: APA/AP/Hevezi

Wien - Die erste Niederlage von Inter Mailand in der Champions League seit 28. April (0:1 im Semifinal-Rückspiel in Barcelona) trug einen Namen: Gareth Bale. "Das war außerirdisch" meinte Tottenham-Stürmer Peter Crouch über den Auftritt seines Mitspielers beim 3:1-Erfolg gegen den Titelverteidiger am vierten Spieltag der Eliteliga. Und Spurs-Kapitän Tom Huddlestone fügte hinzu: "Er ist nicht zu stoppen. Ich weiß nicht, wie man gegen ihn verteidigen kann. Steht man zu weit weg, kann er den Pass annehmen. Steht man zu eng, überläuft er dich einfach."

"Bale Force - Gareth fegt die Champions weg", wählte die englische Boulevard-Zeitung "The Sun" als Schlagzeile. Und das italienische Sportblatt "La Gazzetta dello Sport" schrieb in ihrer Mittwoch-Ausgabe von einer "englischen Lektion." Der Gelobte selbst vermied es, Superlative zu gebrauchen. "Ich habe im Moment einfach nur Spaß am Fußballspielen. Unsere Mannschaft spielt gut und das macht es mir einfach. Wir wussten, wo der Gegner Schwächen hat und dass wir Spieler haben, mit denen wir Inter wehtun können", sagte der zweifache Vorbereiter.

Flügelflitzer

Der 21-jährige Waliser, der vor zwei Wochen in San Siro aus einem 0:4-Rückstand durch einen Hattrick ein ehrenvolles 3:4 gemacht hatte, trat diesmal als Assistent in den Mittelpunkt. Der linke Flügelflitzer gab die entscheidenden und präzisen Pässe zum 2:0 durch Peter Crouch (61) und zum 3:1 durch Roman Pawljutschenko (89.). "Er ist einer der Besten auf dieser Position. Er war heute überragend. Er hat Inter gekillt", lobte Rafael van der Vaart, der nach idealem Zuspiel von Luka Modric das 1:0 (18.) erzielt hatte.

Auch Trainer Harry Redknapp kam über seinen Schützling, der 2007 aus Southampton zu den "Spurs" gekommen war und mit Tottenham noch einen bis 2014 laufenden Vertrag besitzt, ins Schwärmen. Er sprach von einem "erstaunlichen" Bale, der alles habe. "Der Bursche spielte gegen einen Gegner, der als bester Rechtsverteidiger der Welt gilt (Anm.: Maicon). Das, was er in den zwei Spielen gezeigt hat, war großartig", sagte der Tottenham-Trainer, der seinem 27-fachen Teamspieler Bale großartige Fähigkeiten bescheinigt.

Es sei nicht nur das Tempo, sondern er könne auch den ganzen Tag laufen, laufen und laufen. "Er kann flanken, sein linker Fuß ist aus dem Lauf heraus Spitze, er kann schießen, dribbeln und köpfeln. Außerdem ist er ein toller Typ. Man könnte sich keinen netteren, einfacher zu führenden Burschen als ihn vorstellen. Er ist ein fantastischer Kerl", charakterisierte Redknapp den Mann mit der Rückennummer drei, der zu Beginn seiner Karriere häufig als linker Verteidiger eingesetzt worden war. Seine Offensivqualitäten ließen ihn zu einem immer mehr gefragten Außenspieler werden.

"Von vorne bis hinten unglaublich"

Redknapp erlebt an der White Hart Lane eine "fantastische Nacht", in der er auch Bales Kollegen nicht vergaß. "Wir spielten von vorne bis hinten unglaublich. Wir haben Inter unter Druck gesetzt, sie niedergekämpft und ausgespielt. Wir sind nun in einer guten Position." Rafael Benitez gab sich als fairer Verlierer. "Tottenham hat mit viel Tempo gespielt und war gefährlich. Wir waren nicht gut. Wenn man Bale so viel Raum lässt, kann man ihn nicht so leicht stoppen", resümierte der spanische Inter-Feldherr.(APA)