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Wien - Sie kommen alle Jahre wieder so sicher wie das Amen im Gebet. Sie scheinen die Geldbörsen der Österreicher auf den Cent genau zu durchleuchten, und das im Voraus. Und die meisten sprühen vor Optimismus - fahrlässig wollen sich ihre Auftraggeber das Geschäft nämlich nicht miesmachen lassen.

Pünktlich nach Allerseelen beginnt die Zeit der Weihnachtsstudien, und den diesjährigen Reigen eröffnet Ernst & Young. Fünfhundert Konsumenten hat der Consulter befragt und weiß daher zu berichten: Die Österreicher gedenken, heuer im Schnitt exakt 298 Euro für Geschenke auszugeben.

Die frohe Botschaft für den Handel: Sie haben damit auch in Zeiten der Krise die Spendierhose an. Im Vorjahr waren es nämlich ganze 26 Euro weniger, erhoben die Spezialisten von Ernst & Young, ebenfalls gut zwei Monate vor der Stillen Nacht. Dass viele Österreicher nicht einmal nach dem Fest wissen, wie viel sie es sich kosten ließen, bremst die allseits beliebten Zahlenspiele nicht ein. Mit höherer Schlagzahl, je näher es rückt, werden sich die Forscher des Mittelstands und der Meinungen mit ihrer Weihnachtsexpertise ebenso stark einbringen wie Webplattformen und Kreditkartenanbieter.

Spannendste Eckpunkte exklusiv vorab: Die Österreicher besorgen die Präsente immer später und immer öfter online. Bargeld und Gutscheine unter dem Baum werden populärer. Spitzenreiter sind Bücher. Kleidung und Sportgeräte kommen auch gut an. Und die Männer kaufen häufig Schmuck.

Ernst & Young überrascht allerdings mit zusätzlichen Details: So sollen Fachgeschäfte heuer stark gefragt sein, Einkaufszentren hingegen geringe Einbußen erleiden. Bis dies eine Gegenstudie mit 500 Befragten widerlegt, ist es laut Experten nur eine Frage der Zeit. (Verena Kainrath, DER STANDARD, Printausgabe, 4.11.2010)