Michael Grabner.

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Wien - Eine TV-Lizenz für den Großraum Wien ist noch bis diesen Freitag zu haben. Wiener Rathaus und Raiffeisenberater Michael Grabner bestätigen ihr Interesse dem STANDARD.

Die ORF-Sendertochter ORS hat auf ihrer digitalen TV-Plattform Multiplex B eine Regionalfrequenz für die Ostregion frei. Bis 5. November können sich TV- und Radiomacher darum bewerben.

Rudolf Klingohr, Chef der TV-Großproduktion Interspot (Seitenblicke), zeigt sich auf Anfrage "an sich interessiert". "Noch" sei aber keine Bewerbung abgegeben. Er könnte "kreativ" einiges beitragen zu einem regionalen Programm. Federführend: Michael Grabner. Der bestätigt, er will sich bewerben. Ballungsraumfernsehen werde an Bedeutung gewinnen.

Grabner ist Medienberater, etwa für die deutsche Verlagsgruppe Dieter von Holtzbrincks um "Handelsblatt", "Wirtschaftswoche" und "Zeit". Er ist Gesellschafter der Onlineplattform oe24.at von "Österreich". Und Grabner ist Medienbeauftragter von Raiffeisen Niederösterreich-Wien in Kurier und Mediaprint. Ist Grabner in Sachen TV-Lizenz für Raiffeisen unterwegs? Er stehe dem Konzern nicht fern, sagt er, aber das sei "kein Raiffeisenprojekt". Raiffeisen hält auch 40 Prozent an der ORF-Sendertochter ORS.

Der Pressedienst der Stadt Wien spitzt schon die Ohren. Der PID werde sich "sicher nicht selbst bewerben", sagt Manager Rudolf Mathias, "Partnerschaften" auf Leistungsebene wären vorstellbar. Einige "ernsthafte" Bewerber seien auf das Rathaus zugekommen. Als Optionen nennt er etwa:

  • W24 - der Infokanal gehört zur Wien Holding, steht aber dem Kabelkonzern UPC Telekabel nahe.
  • Echo Medienhaus (Wiener Bezirksblatt, Echo TV) - die Firmengruppe gehört mittelbar dem Verein der Wiener Arbeiterheime, der den Wiener Sozialdemokraten zugeordnet wird.
  • Bohmann-Verlag - der Fachverlag betreut traditionell Großaufträge des PID.

Mathias freut sich über redaktionelle Aufmerksamkeit für die "Zentropa"-Region. Das klingt nach weiteren Überlegungen als den Großraum Wien. Bliebe es bei Antennen-TV? „Das ist nicht an eine Übertragungsform gebunden", sagt Mathias.

Um die reibungslose Abwicklung dieser durchaus diffizil wirkenden Frequenzvergabe muss sich nun die ORS kümmern. Was ihr bisher bei der Vergabe von Sendeplätzen auf den Multiplexen A und B gut gelang. (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 4.11.2010)