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Bittere Stunden für Barack Obama: Der Präsident am Tag nach der Wahl vor der Presse im Weißen Haus

Foto: REUTERS/Larry Downing

Moskau/Washington - Russland stellt nach der schweren Wahlniederlage der US-Demokraten von Präsident Barack Obama erstmals den neuen atomaren Abrüstungsvertrag (Start) infrage. Der außenpolitische Ausschuss der Staatsduma beschloss am Mittwoch, eine Empfehlung vom Juli zur Ratifizierung des Start-Vertrags über die Reduzierung strategischer Offensivwaffen zurückzuziehen. Ausschuss-Chef Konstantin Kossatschow äußerte Zweifel, dass Obama nach dem Erstarken der Republikaner seinen außenpolitischen Kurs fortsetzen könne: "Präsident Obama wird es viel schwerer haben mit seiner Außenpolitik, die sich auf einen Neustart der Beziehungen mit Russland bezieht." Die Chancen einer Start-Ratifizierung würden noch weiter sinken, wenn nicht in den nächsten zwei Wochen eine Einigung mit den USA erzielt werde.

Die US-Kongresswahlen vom Dienstag werden allgemein als Denkzettel für Obama wegen der schleppenden wirtschaftlichen Erholung interpretiert. Die Republikaner landeten einen erdrutschartigen Sieg im Repräsentantenhaus. Allerdings konnten die Demokraten ihre Mehrheit im Senat behaupten.

Obama räumte vor der Presse ein, dass viele Amerikaner wegen der Wirtschaftslage frustriert seien. Er werde nun noch härter an der Konsenssuche mit den Republikanern arbeiten. (red, DER STANDARD-Printausgabe, 04.11.2010)