Wie im ZertifikateReport Nr. 20 des Jahres 2004 nachzulesen, zählte das ABN-Best Seasons-Zertifikat bereits im Jahr 2004 zu den Klassikern in der Zertifikatelandschaft. Die Veranlagungsidee, die sich hinter dem im Jahr 2000 emittierten Zertifikates verbirgt, bestand darin, die saisonalen jährlichen Kursschwankungen des DAX-Index auszunutzen.

Die alte Börsebinsenweisheit „Sell in May and go away" bildete die Basis für die dem Zertifikat zu Grunde liegende Investmentstrategie. Dieses Zitat soll nach wie vor zum Ausdruck bringen, dass man in der Regel gut daran tut, seine Aktienbestände vor dem Sommer zu verkaufen und erst im Herbst wieder in Aktien zu investieren, da die Sommermonate - traditionell gesehen - zu den schwächsten Börsemonaten eines jeden Jahres zählen.

Das im Jahr 2000 von der in der Zwischenzeit zur RBS gewordenen ABN Amro emittierte DAX-Best Seasons-Zertifikat basiert auf dieser Investmentidee. Der Kursverlauf des Zertifikates spiegelt zu jedem Zeitpunkt zwischen dem letzten Handelstag im Oktober bis zum letzten Handelstag des darauf folgenden Juli eins zu eins die Entwicklung des DAX-Index wider. In den Monaten August, September und Oktober, den statistisch schwächsten Börsemonaten eines jeden Jahres, bildet der Best Seasons-Index hingegen den Kursverlauf des DAX nicht ab. De facto wird der DAX Ende Juli verkauft, Ende Oktober wird wieder eingestiegen. In diesen drei Monaten kann sich der Kurs dieses Open End-Zertifikates natürlich auch nicht verändern.

Das Open End-Zertifikat mit ISIN: DE0005592828, bildet den Kursverlauf des Best Seasons-Index mit einem Bezugsverhältnis von 0,01 ab. Beim Indexstand von 7.113 DAX-Punkten wurde das Zertifikat mit 71,13 Euro emittiert.

Wer vor zehn Jahren in den DAX-Index investiert hat, muss sich beim aktuellen DAX-Stand von 6.650 Punkten mit einem Verlust in Höhe von etwa sieben Prozent abfinden. Das Best Seasons-Zertifikat wurde bei der Erstellung dieses Beitrages im Bereich von 95 Euro gehandelt. Dem siebenprozentigen Kapitalverlust einer direkten Indexveranlagung steht somit eine Wertsteigerung des Zertifikates um etwas mehr als 33 Prozent entgegen. Somit erwirtschaftete das Zertifikat gegenüber dem DAX-Index die beachtliche Outperformance von etwa 40 Prozent.

ZertifikateReport-Fazit: Wie die deutliche Outperformance des Zertifikates gegenüber der Indexveranlagung beweist, hat sich die „Sell in May and go away"-Strategie in den vergangenen zehn Jahren offensichtlich gut bewährt. Ob dies auch in Zukunft so bleibt, ist natürlich offen.