London - Die Kürzungen der britischen Regierung im Bildungshaushalt beschert den Studenten auf der Insel eine drastische Erhöhung der Studiengebühren. Britische Universitäten sollen ab 2012 jährlich bis zu 9.000 Pfund (10.341 Euro) von jedem ihrer Studierenden verlangen können. Das bestätigte am Mittwoch die britische Regierung in London. Bisher müssen Studenten an Universitäten in England, Wales und Nordirland bis zu 3.290 Pfund (3.780 Euro) pro Jahr zahlen, für Schottland gelten eigene Regelungen. Eine Entscheidung im Parlament steht noch aus.

Universitätsminister David Willetts kündigte einen entsprechenden Gesetzesentwurf an, die Obergrenze für Studiengebühren zunächst auf 6.000 Pfund festzulegen. Liegen jedoch "außergewöhnliche Umstände" vor, dürfen Universitäten demnach in Zukunft bis zu 9.000 Pfund verlangen. Die Mehrheit der Universitäten ist in Zukunft vermehrt auf Studiengebühren angewiesen, da die Regierung im vergangenen Monat die Mittel für die staatlich finanzierten Hochschulen massiv zusammengestrichen hatte.

Universitäten wiederum, die von der Ausnahmeregelung Gebrauch machen, werden laut Willetts mit Sanktionen belegt. Sie müssen dann finanziell schlechter gestellte Schüler sowohl unterstützen als auch fördern. Damit soll sichergestellt werden, dass auch ärmere Schüler ein Studium beginnen können. Kritik kommt vor allem von der nationalen Studentenvereinigung. "Dadurch wird eine Generation mit Schulden belastet, noch bevor sie aufs Fahrrad steigen kann, um sich einen Job zu suchen", sagte deren Sprecher Aaron Porter.

(APA)