Wien - Lichtblick für den insolventen Mischkonzern A-Tec. Der Gläubigerausschuss hat sich am Donnerstag dem Vorschlag der Banken für die Rettung der A-Tec-Anlagenbausparte Austrian Energy & Environment (AE&E) angenähert. Der Vorschlag sieht vor, dass die rund 15 in- und ausländischen Kreditgeber die Kreditlinien für AE&E doch über Jänner 2011 hinaus offen lassen; nämlich bis Ende Oktober 2011. Die Range an Haftungen und Krediten liege nach wie vor zwischen 97 und 150 Millionen Euro, sagte der Sprecher des Gläubigerausschusses, Hans-Georg Kantner vom KSV nach der Sitzung.

Er habe den Eindruck, dass sowohl die Banken als auch die anderen Gläubiger eine Insolvenz oder Zerschlagung vermeiden wollten. Und: Das Geld werde im Fall einer Einigung rasch fließen, AE&E brauche Liquidität.

Die Einigung könnte bereits heute, Freitag, stehen. Da findet im Handelsgericht Wien die erste Tagsatzung für die im Insolvenzverfahren mit Eigenverwaltung befindliche AE&E-Mutter A-Tec Industries statt. Die wegen zweier australischer Kraftwerksprojekte ins Trudeln gekommene und mit gut einer Milliarde Euro Haftungen und Krediten auf der Kippe stehenden AE&E muss aber noch Hürden nehmen. Die Banken machen den Geldfluss - es geht um mindestens 27 Mio. Euro - und 70 Mio. Euro Haftungen vom Roland-Berger-Gutachten abhängig.

Die Berater prüfen die Sanierungsfähigkeit der A-Tec-Teile. Bis 20. November berechnet Wirtschaftsprüfer Deloitte, was die Verwertung der Einzelteile des Mischkonzerns einbrächte. Im Gegenzug verlangen die Banken von A-Tec-Chef Mirko Kovats 40 Prozent der AE&E-Anteile. (ung, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 5.11.2010)